AnfangNeumarkt verreist - das
Reiseverhalten der Neumarkter (von Sebastian Lang)
Fragebogenaktion mit Auswertung
Vorwort
Im Vorfeld meiner Bearbeitung des Themas habe
ich mich mit Fachleuten aus der Tourismusbranche unterhalten. Frau Christine Riel von der Touristikinformation Oberpfälzer
Juratäler, Herr Rainer Seitz, Tourismusfachwirt der Stadt Neumarkt und Frau Esther Kepelen-Grüne
Diplombetriebswirtin (BA) Schwerpunkt Tourismuswirtschaft, Kur und Bäderwesen im
Tourismusamt des Landkreises
Amberg/Sulzbach haben mir zur Bearbeitung des Themas wertvolle Ratschläge
gegeben und grundlegende Fachinformationen erteilt. An dieser Stelle möchte ich ihnen
für ihre freundliche Unterstützung danken und hoffe, dass die Ergebnisse meiner Arbeit
ihr gezeigtes Interesse am Thema befriedigen können.
Gliederung
1 Neumarkt und Tourismus
S.
3
2 Fragebogen und Auswertungsmethode
S. 3
2.1 Zur Strichprobenauswahl
S. 3
2.2 Wissenschaftliche Kriterien zur Datenerhebung und Verwertung S. 7
2.2.1 Das Kriterium der Objektivität
S. 7
2.2.2 Das Kriterium der Reliabilität
S. 8
2.2.3 Das Kriterium der Validität
S. 8
2.3 Erstellen des Fragebogens
S.
9
3 Auswertung der Fragebögen
S. 10
3.1 Urlaubsplanung und Verkehrsmittel
S. 10
3.2 Das Preis/Leistungsverhältnis
S. 12
3.3 Wohnmobil und Campingplätze
S. 13
3.4 Flexibilität und Spontaneität
S. 15
3.5 Interessen zum Urlaub
S. 17
3.6 Rangliste der angegebenen Reiseländer
S. 18
3.7 Trend zum Kurzurlaub
S. 20
4 Schlussbemerkung
S. 22
Anhang
Literaturverzeichnis
Erklärung
1. Neumarkt und
Tourismus zum Anfang
In der heutigen Wohlstandsgesellschaft
gehört Reisen bei den meisten Leuten fest zum Jahresplan. Das bestätigt unter anderem
die auch in Neumarkt sichtbar gestiegene Zahl von Reisebüros und Reiseveranstaltern. Im
Zeitalter der Globalisierung stellt es für den wohlhabenden Teil der Weltbevölkerung
keine Schwierigkeit dar, auch weiter entfernte Ziele zu bereisen. Es werden immer mehr
neue Touristenziele überall auf der Welt erschlossen.
Auch die Stadt Neumarkt macht seit einigen Jahren durch verschiedene Maßnahmen auf
sich als attraktiver Fremdenverkehrsort aufmerksam. Wie verhalten sich aber seine
Einwohner als Urlauber? Der Tourismus ist ein Milliardengeschäft. Wie die Deutsche Presseagentur mitteilte, bleiben
die Deutschen
[... trotz der politischen und
wirtschaftlichen Turbulenzen Reiseweltmeister. Sie gaben im vergangenen Jahr allerdings
deutlich weniger Geld im Urlaub aus. Insgesamt stiegen die Ausgaben der reisenden
Deutschen nach Angaben der Deutschen Bank im Ausland im Vergleich zum Vorjahr nur um etwa
2,5 Prozent auf 53,5 Milliarden Euro, teilte die Dresdner Bank bei der Reiseverkehrsbilanz mit.[...] Beliebtestes
Reiseland war Italien vor Spanien.] In: Mittelbayerische Zeitung v. 23. 01.02 Seite 2
(Wirtschaftsteil)
Bei meiner Facharbeit handelt es sich um einen Versuch, das Urlaubsverhalten
der Neumarkter zu analysieren.
Auf Anraten meines Kursleiters, Herrn OStR
Kalteis, entschied ich mich für die Methode der Befragung. Ich habe das
Stichprobenverfahren gewählt, um etwas über die Gesamtheit der Neumarkter aussagen zu
können. Natürlich muss eine Befragung nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt werden, die ich im
Weiteren nur kurz erläutern möchte.
2.1 Zur
Stichprobenauswahl
Um generelle Aussagen zum Urlaubsverhalten der Neumarkter treffen zu können
müssten alle Neumarkter befragt werden. Da dies aus vielerlei Gründen nicht möglich
ist, war ich gezwungen mich zu beschränken und entschied mich zunächst für eine Anzahl
von 100 Fragebögen, aus der schließlich während der Durchführung 121 wurden.
Gesicherte
generelle Aussagen [ können nur gemacht werden, wenn man entweder alle
oder eine genügend große repräsentative Stichprobe beobachtet hat. ] ( vgl.
Selg/Bauer S.87).
Um eine Stichprobe zu erhalten begab ich mich
auf öffentliche Plätze und in Gebäude wie die Fußgängerzone, das Krankenhaus oder das
Landratsamt. Dadurch ließen sich auch einseitige Ergebnisse weitgehend vermeiden. Ich
entschied mich für die willkürliche Auswahl (Auswahl aufs Geratewohl). Bei diesem
Verfahren werden Elemente der Grundgesamtheit ausgewählt, die besonders leicht zu
erreichen oder gerade verfügbar sind. (aus: http://www.student-online.net/Publikationen/399). Da meine Arbeit auf
Tendenzen und Trends zielt, genügt dieses
einfachere Auswahlverfahren.
Da man nicht davon ausgehen kann, dass die Stichprobe absolut repräsentativ für die
ganze Neumarkter Bevölkerung ist, werde ich bei der Interpretation der Ergebnisse sehr
vorsichtig sein müssen. Legt man einer Untersuchung eine nicht-repräsentative
Stichprobe zugrunde, so muss man sehr viel vorsichtiger und zurückhaltender
interpretieren. Selg/Bauer S. 87
zum Anfang
Die Problematik bei der willkürlichen
Stichprobenauswahl bei meiner Befragung sei im folgenden kurz dargestellt.
Abb.
1
In der Abbildung 1 wird deutlich dass 28,9%
der Befragten im Altersbereich zwischen 18 und 30 Jahre waren. 23,1% der Befragten waren
31 bis 40 Jahre alt und 20,7 % waren 41 bis
50 Jahre. 72,7% der Befragten Personen waren also zwischen 18 und 50 Jahren.
Man könnte nun versuchen zu ergründen warum
so viele 18 bis 50 jährige bereit waren Angaben zu ihrem Urlaubsverhalten zu machen. Sind
sie am Thema Urlaub am meisten interessiert, oder lassen
sie sich eher auf Befragungen ein oder war diese Altersgruppe zufällig zu dieser Zeit an
diesem Ort?
Tatsache ist jedenfalls, dass aus welchen
Gründen auch immer, die Altersgruppe zwischen 18 bis 50 Jahre bereit war, mir bei meiner
Befragung zu helfen. Festzustellen ist
weiter, dass die 51 bis 60 jährigen mit 9,9% genauso wie die ab 61 jährigen mit 5,0 %
unterrepräsentiert sind. Die Erklärung liegt darin, dass die älteren Personen mit der
Begründung ich fahre nicht in Urlaub oder das dauert mir zu lange
eher nicht bereit waren, einen Bogen auszufüllen.
Genauso unterrepräsentiert wie die über 50
jährigen sind auch die 10 bis 18 jährigen Personen. Dies könnte daran liegen, dass
diese Altergruppe noch nicht in der Lage ist sich einen Urlaub zu finanzieren.
Wie oben schon festgestellt, kann meine
Befragung bestenfalls Tendenzen bzw. Trends feststellen.
Man könnte nun die große Personengruppe der 18 bis 50 jährigen gesondert
betrachten und es könnten Korrelationen (vgl.
Hebb S. 347) herausgearbeitet werden. Es wären z.B. tendenzielle Aussagen
darüber möglich, welche Reiseziele diese Altersgruppen bevorzugen oder wie häufig sie
in den vergangenen 2 Jahren in Urlaub gefahren sind und so weiter. Dies kann meine Arbeit
aber nicht mehr leisten. Ich werde im folgenden auf einige Korrelationen eingehen.
Abb.
2
Die Abbildung 2 enthält eine grafische
Darstellung der tatsächlichen Altersverteilung der Einwohner Neumarkts über 10 Jahre im
Vergleich mit der Altersverteilung bei meiner
Befragung. zum
Anfang
So ist festzustellen, dass die auffälligste
Abweichung die Prozentzahl der über
60-jährigen ist. Während an der Befragung nur 5% der über 60-jährigen teilgenommen
haben sind in Neumarkt 24% über 60 Jahre alt. Man kann definitiv sagen, dass in meiner Befragung Aussagen dieses
Personenkreises über das Urlaubsverhalten nicht repräsentativ sein können. Ich kann nur
innerhalb meiner Befragung gültige Aussagen treffen. Nicht ganz so extrem weichen die
Altersverteilungen bei den 18 bis 30-jährigen voneinander ab. 13,4% zwischen 18 und 30
Jahren
stehen 28,9% Anteil dieser Altergruppe meiner Befragung gegenüber.
Des weiteren kann man aus dieser Grafik
ersehen, dass die Übereinstimmung der beiden Altersverteilungen bei den älter als 10-jährigen, den älter als
30-jährigen, den älter als 40-jährigen und den älter als 50-jährigen am höchsten
ist.
Somit kann man davon ausgehen, dass die
Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung meiner Befragung über das Urlaubsverhalten bei
den Altergruppen 10 bis 18 und
30 bis 50 mit dem tatsächlichen Urlaubsverhalten der Neumarkter groß ist. Meine Befragung ist unter diesem Aspekt geeignet
tendenzielle Aussagen über das Urlaubsverhalten der Neumarkter zu machen und Trends
erkennen zu lassen.
2.2 Wissenschaftliche
Kriterien zur Datenerhebung und Verwertung
Die Befragung
ist ein geeignetes Mittel in einer relativ kurzen Zeit viele Informationen über einen
bestimmten Personenkreis zu erhalten. Allerdings müssen auch Kriterien beachtet werden um
mit dieser Methode zur Datengewinnung auch Aussagen machen zu können. Da in der
Psychologie und auch in der Soziologie
empirische Untersuchungen einen Schwerpunkt darstellen orientierte ich mich an diesen
Disziplinen bei der Erstellung meines Fragebogens.
2.2.1 Das
Kriterium der Objektivität
[...das
heißt, der betreffende Test soll in seiner Durchführung Auswertung und Interpretation
unabhängig von dem Versuchseiter ( und damit unabhängig von verfälschenden subjektiven
Einflüssen sein)] ( Wehner S. 28). Ich habe versucht, das Ergebnis verfälschenden
Einflüsse zu minimieren.
Gerade bei der Befragung könnte das Ergebnis unter anderem von dem
Interviewer beeinflusst werden. [Die Stichhaltigkeit der Angaben hängt ab von der
Persönlichkeit der Befrager.] (Wallner S. 62)
Gerade
deshalb war es mir z.B. wichtig, dass die Fragebögen selbständig, ohne Unterstützung
von den Befragten ausgefüllt wurden. Ich stellte mich nur für Verständnisfragen zur
Verfügung. Es wurde versucht, immer mit der
gleichen freundlichen Anrede die Passanten zu motivieren einen Bogen auszufüllen. Wer
sich nicht auf Anhieb bereit erklärte durfte nicht weiter bedrängt werden. Ich achtete
auf einfache und verständliche Formulierungen der Fragen, damit es problemlos möglich
war ohne Hilfe zurechtzukommen.
2.2.2 Das
Kriterium der Reliabilttät
[...das
heißt, der betreffende Test soll als Messinstrument zuverlässig sein...] (vgl. Wehner
S.28)
Es geht hier
um die Genauigkeit eines Messinstruments. Da es mir wichtig war, die Daten gut auswerten
zu können entschied ich mich bei der Erhebung der Daten für das Multiple-choice Verfahren.
Damit ist es möglich alle Informationen in
die Datenbank Excel zu übertragen um exakte
Aussagen zu dieser Befragung machen zu können. Es sind alle Daten belegbar, da die
Fragebögen nummeriert wurden.
Somit erhielt ich zuverlässige
Ergebnisse, was diese Befragung anbelangt. Man
könnte die Befragung unter den gleichen Bedingungen wiederholen und die Ergebnisse
vergleichen bzw. auswerten.
2.2.3. Das
Kriterium der Validität
[...das
heißt, der betreffend Test soll das messen, was er zu messen beansprucht...] (Wehner S.
28)
Alle Fragen beziehen sich ausschließlich auf
das Urlaubsverhalten der Neumarkter. Natürlich dürfen deshalb nur Neumarkter
Bürger befragt werden, sonst sind die Ergebnisse wertlos und nicht verwertbar. Die
Erhebung persönlicher Daten sind nötig um signifikante Unterschiede (vgl.
Wehner S. 273) im Urlaubsverhalten z.B. unter den Altersgruppen feststellen zu können. Durch
die moderne Datenverarbeitung sind viele Verknüpfungen bzw. Korrelationen von Variablen möglich. Da eine
komplette Auswertung den Rahmen der Facharbeit sprengen würde, werde ich mich auf einige wesentliche Aussagen beschränken.
Da die Auswahl des Fragenkatalogs die Basis
für die gesamte Arbeit darstellt möchte ich im folgenden auf einige Besonderheiten bei
der Erstellung hinweisen.
2.3. Erstellen des Fragebogens
Ich musste bei der Konzeption des Fragebogens
auf mehrere Dinge achten.
Zunächst durfte die Bearbeitung des Bogens für die Befragten keinerlei Problem
darstellen. Ich musste sowohl auf eine verständliche Formulierung als auch auf einen
gewissen Grad an Diskretion achten, weil die Missachtung eines der beiden Kriterien
schnell zu einer geringeren Bereitschaft zum Ausfüllen des Bogens führen hätte können.
Ich habe beispielsweise Fremdwörter größtenteils vermieden und die wenigen verwendeten
im Voraus geklärt. Bei persönlicheren Fragen wie zum Beispiel nach dem Alter oder der
Berufstätigkeit ist Diskretion gefordert, weil der Interviewte sonst eventuell keine bzw.
falsche Angaben machen könnte.
Der Bogen ist in drei Teile gegliedert, deren
Fragen - bis auf zwei - im Multiple-choice Verfahren verfasst sind.
Der erste Teil bezieht sich auf die
Vorlieben, Interessen und Gewohnheiten des Befragten im Urlaub und auf Reisen. Die Fragen
sind als Thesen formuliert, denen der Leser entweder voll, eher schon, eher nicht bzw.
überhaupt nicht zustimmen sollte. Es gibt selbstverständlich auch die Möglichkeit keine
Angabe zu machen.
Zu manchen Fragen sind im Bogen Gegenfragen enthalten, um die Wahrhaftigkeit überprüfen
zu können. Des weiteren sind im gesamten Fragebogen keine negativen Fragen formuliert, um
dem Problem der Polung aus dem Weg zu gehen. Es fällt so leichter am Ende eine Tendenz
festzustellen.
Der zweite Fragenblock beginnt mit vier
Fragen, die konkrete Zahlen suchen. Man kann sie sowohl ankreuzen, als auch genau
ausfüllen, wenn die betreffende Anzahl bzw. Dauer nicht
angeboten ist. Dieser Block bezieht sich auf die Urlaubsdauer und die Urlaubshäufigkeit
in diesem und den letzten beiden Jahren.
Die einzige Frage, die Mehrfachnennungen erlaubt ist die darauf folgende. Sie fragt nach
dem bevorzugten Urlaubsziel. Auch hier waren bestimmte Urlaubsregionen vorgegeben. In der
letzten Frage des zweiten Teils ging es um die durchschnittlichen Ausgaben für einen
Urlaub pro Person.
Der letzte Teil des Fragebogens bittet um die
persönlichen Angaben der ausfüllenden Person, mit dem Hinweis, dass keine
Beantwortungspflicht besteht. Ich frage hier nach der Altersgruppe, dem ausgeübten Beruf
und dem Familienstand. Diese zum Teil sehr persönlichen Fragen standen nicht zuletzt aus
taktischen Gründen (Vermeidung der Abschreckung) am Ende. Absolut wichtig war mir,
keinesfalls mehr als 2 Seiten Umfang für den
Fragebogen zu erhalten. Auf viele
hochinteressante Thesen und Fragen musste deshalb verzichtet werden.
3.1
Urlaubsplanung und Verkehrsmittel
Die These
Ich plane meinen Urlaub selber war die erste und sollte somit den Probanden
auch animieren, den Bogen weiter zu bearbeiten, denn an ihr machten erwartungsgemäß
viele Befragte die Bereitschaft zum weiteren Ausfüllen des Bogens fest. Nicht zuletzt
deshalb habe ich an dieser Stelle eine relativ unverfängliche Frage gewählt, die schnell
beantwortet werden kann. Inhaltlich wollte ich am Ende wissen, ob und wie häufig die
Reiseorganisation an andere, zum Beispiel den Partner, abgegeben wird oder ob die
Möglichkeit genutzt wird, eine komplett organisierte Reise zu buchen. Diese Aussage fand
die zweit häufigste Zustimmung in der Befragung. Beinahe zwei Drittel (63.6%) der
Stichprobe ergaben stimmt voll, weitere 28,1% eher ja, lediglich 6.6% gaben
an, ihren Urlaub eher nicht oder überhaupt nicht selbst zu organisieren. Die Grafiken
(Abb. 3a und 3b) verdeutlichen das optisch.
Abb.
3a
Abb. 3b
Abb.3a zeigt im
Balkendiagramm die Prozentanteile der einzelnen Antwortmöglichkeiten, Abb. 3b addiert
als sogenanntes Tortendiagramm die Verteilung der Stimmen zu Zustimmung (stimmt
voll mit eher ja) und Ablehnung (eher nicht mit stimmt
überhaupt nicht). Durch diese zweite Art der Veranschaulichung kann man Pro und
Contra besser erkennen.
Die zweite
These Ich bevorzuge Individualreisen mit dem Auto (vgl. Abb. 4) wurde von mir
mit der 15. These Ich gehe öfter mit bodengebundenen Verkehrsmitteln auf
Reisen (vgl. Abb. 5) als alternativ zur siebten These Ich bevorzuge
Flugreisen (vgl. Abb. 6) vermutet und
von den Befragten auch weitgehend so bestätigt.
Abb. 4
Abb. 5
Nur rund 17%
halten bodengebundene Verkehrsmittel für ebenso interessant wie Flugreisen. Wie man auf
den Abbildungen zu These zwei und 15 erkennt, verhalten sie sich sehr ähnlich und
bestätigen sich somit.
Abb.
6
3.2 Das
Preis/Leistungsverhältnis
Im Weiteren
beschäftigte ich mich bei der Umfrage mit Aussagen über Komfort (vgl. Abb. 7) und Preis
(vgl. Abb. 8) des Urlaubs. Die Formulierung Ich achte bei der Urlaubsplanung auf
eine komfortable Unterkunft fand bei 38,0% von den angesprochenen Neumarktern volle
Zustimmung, 46,3% meinten eher ja.
Abb.
7
Abb. 8
Verneint, also
negativ bewertet, haben diese These nur rund 15,0%. Ich achte bei der Urlaubsplanung
auf einen günstigen Preis wurde ebenso deutlich bestätigt. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass der durchschnittliche
Neumarkter auf Angebote zugreift, die eine gelungene Mischung aus Preis und Komfort
darstellen, allenfalls sich auf gute Kompromisse dazu einlässt. Wie aus der Auswertung
der Frage nach den geschätzten Ausgaben pro Urlauber (vgl. Abb. 9) hervorgeht, ist ein
schöner, erholsamer Urlaub für einen Neumarkter Urlauber unter 400E beinahe
unmöglich (unter 5% der Nennungen). Das Gros der Befragten (81%) geben auf Reisen
zwischen 400E und 2000E
aus.
Mit 8% gibt nur ein kleiner Teil der Reiselustigen mehr als 2000E für einen
gelungenen Urlaub pro Person aus. Ungefähr 70% halten ihre Aufwände für einen Urlaub
pro Reisender unter 1200E.
Abb.
9
3.3 Wohnmobil
und Campingplätze
Eine
Möglichkeit einen erholsamen Urlaub billig zu verbringen ist ein Besuch bei Verwandten
oder Bekannten, wobei diese für das Neumarkter Reiseverhalten eine verschwindend geringe
Rolle spielen. Diese Art der Erholung widerspricht dem Reiseverhalten von 47,1%, also
beinahe der Hälfte der Mitwirkenden Interviewpartner. 37,2% können sich so einen
Urlaub nur schwer vorstellen.
Abb.
10
Abb. 11a
Mit einem
Wohnmobil (vgl. Abb. 11a) bzw. einem Wohnwagen gäbe es zwar die Möglichkeit zu spontanen
Kurzurlauben aufzubrechen, unter Umständen bei Bekannten, diese wird aber von den
Neumarktern nur geringfügig wahrgenommen. Es gab insgesamt nur 2 Befragte, die sich
sowohl eine angenehme Wohnmobilreise als auch einen erholsamen Urlaub bei Freunden und
Verwandten vorstellen können. Große Abneigung der Neumarkter finden auch Campingplätze
(vgl. Abb 11b), was auch auf den vehementen Wunsch nach einer bequemen Unterkunft zurück
zu führen sein könnte.
Abb.
11b
Über drei
Viertel verneinen die Frage ob ihnen Campingplätze besonders zusagen. Nur unter 10%
fühlen sich von einem Campingurlaub sehr angesprochen.
Der besondere
Reiz am Wohnmobil liegt für deren Nutzer unter anderem in der weitgehenden
Unabhängigkeit, weil man keine Flüge, Hotels und so weiter buchen muss.
Abb.
12
3.4 Flexibilität und
Spontaneität
Auch wenn von den Neumarktern -
trotz einer großen ansässigen Campingzubehörfirma - laut Umfrage nur wenige campen,
legen sie nach Frage 13 dennoch einen großen
Wert auf Flexibilität und Spontaneität (Abb. 12). Die Hälfte bestätigte die Aussage
eher schon und für ein weiteres Viertel sind Bewegungsfreiheit und Ungebundenheit im
Urlaub unverzichtbar. Die eigentliche Gegenfrage Ich will im Urlaub wissen was auf
mich zukommt (vgl. Abb 13) wurde beinahe homogen beantwortet, außer dass ein
Viertel der zu befragenden nun mit eher nicht auf die These reagiert hat.
Abb.
13
Die größten Vorbehalte lassen
sich gegen die These Ich fahre alleine in den Urlaub (vgl. Abb. 14) ausmachen. Fast 90% entschieden
sich trotz eines erheblichen Anteils Lediger, der sich aus der Frage IX (Abb. 15)
erschließen lässt und sicherlich auch aus dem überrepräsentierten Teil 18 -
20-jähriger (vgl. Abb. 2) resultiert, dennoch gegen die Aussage, davon zwei Drittel für
die Antwortmöglichkeit stimmt überhaupt nicht.
Abb.
14
Das Resultat
dieser Frage ist die klare Erkenntnis, dass auch, wenn eine Reise allein möglich ist, ein
deutlicher sozialer Aspekt beim Urlaub eine Rolle spielt. Ein wichtiger Faktor der
Reiseplanung sind Kinder. Tourismusfachleute wissen, dass nicht selten die Kinder das
Reiseverhalten nachhaltig beeinflussen können: Die Wahl des Urlaubsortes, die Art der
Beförderung und der Unterkunft, die Reisedauer und vieles mehr richtet sich häufig nach
den Bedürfnissen der Kinder. Selbst wenn sie zu Hause
bleiben, können die Kinder ein limitierender Faktor sein. Unter diesem Aspekt kommt der
Tortengrafik (vgl. Abb. 15) eine besondere Bedeutung zu. Sie faßt alle Ledigen und
Verheirateten mit Kinder sowie alle Ledigen und Verheirateten ohne Kinder zusammen. Von
den befragten Neumarktern sind 55,4% kinderlos und damit bei der Organisation ihres
Urlaubes relativ frei.
Abb. 15
3.5 Interessen
zum Urlaub
Das Verlangen
nach einem interessanten Nachtleben (These 12; Abb. 16) hält sich bei allen vier
Antwortmöglichkeiten ziemlich die Waage. Nur
die Antwort eher nicht (ca.30%) weist
einige Nennungen mehr auf als die anderen (jeweils um die 20%). Bei den Nennungen zum
Thema Kunst und Kultur im Urlaub (These 11; Abb. 17) äußerten sich über
zwei Drittel der Ausgewählten negativ. Nur knappe 5% der Bögen enthielten eine sichere
Bestätigung der Aussage. Nach der Auswertung der Thesen 11 und 12 kann davon ausgegangen
werden, dass der große Teil derer, die im Urlaub weder Kultur noch Amüsement schätzen,
diesen nur zur reinen Entspannung nutzen.
Abb.
16
Abb. 17
Ohne Daten oder
Hinweise auf das Flugreiseverhalten der Neumarkter vor dem 11. September zu haben kann
angenommen werden, dass die Ereignisse von New York auch die Neumarkter
Reiselustigen beeinflussten. Die Frage 16 (vgl. Abb. 18) zielt darauf ab, hier
einen Nachweis zu führen. Bei zwei Dritteln findet sich in der Antwort eine Bestätigung
meiner Vermutung. Dabei ist eine gewisse Ähnlichkeit bei der Beantwortung der These
sieben (Flugreisen, Abb. 6, S. 12) sicher nicht zufällig.
Abb.
18
3.6 Rangliste der angegebenen
Reiseländer
Bei dieser Frage waren mehrere Angaben
möglich. Absoluter Spitzenreiter ist 23,4% Italien mit 64 Nennungen. Danach folgt
Spanien/Portugal mit 17,2%. Da für 95.87% aller Befragten das Wetter im Urlaub wichtig
ist (vgl. Abb 19) kann man gut nachvollziehen, dass sich diese 3 Länder als die
beliebtesten Urlaubsziele herauskristalisiert
haben.
Abb.
19
Fast gleichwertig in der Beliebtheitsskala sind die Länder
Österreich/Schweiz mit 11,7 %, Balkan/Griechenland 10,6% und Deutschland 10,6%. Addiert
man die Prozentzahlen der Länder die mit dem Auto erreichbar sind und als
Schönwetterländer bezeichnet werden können, also Italien, Spanien/Portugal,
Griechenland/Balkan so ergibt sich, dass gut
die Hälfte der Befragten (51,3%) diese Länder beim Urlaubplanen bevorzugen. Im Vergleich
dazu die Urlaubsziele mit weniger Schönwettergarantie aber ebenfalls gut zu erreichen wie
Österreich/Schweiz 11,7%, Deutschland 10,6%, Frankreich 4,4%, BeNeLux 0,4% und
Skandinavien 1,8%. Diese 6 Länder wurden von insgesamt 28,9% der Befragten ausgewählt.
Man kann daraus schließen, das für die befragten Neumarkter die nahen Länder mit
Schönwettergarantie als
Urlaubsziele absolut bevorzugt werden.
Abb.
20
Auffallend ist, dass Frankreich mit 4,4% als
Reiseland noch nach den USA genannt wurde. Länder die
nur mit dem Schiff oder dem Flugzeug
erreicht werden können wie Südamerika
(2,2%), Asien (1,1%), Türkei (1,1%), Australien (0,4%) und USA (5,1%) bekamen insgesamt
9,9% in der Beliebtheitsskala. Aus der Tatsache, dass 71,05% angaben, das Flugzeug als
Reisemittel zu bevorzugen (vgl. Abb. 6) und nur 9,9% gerne in fernen Ländern Urlaub
macht, kann geschlossen werden, dass auch zum Erreichen naher Urlaubsländer das Flugzeug als Reisemittel
benutzt wird.
86,77% der Befragten achten auf den Preis
(vgl. Abb. 8) bei der Urlaubsplanung. Die Aussagen, dass zum Erreichen der nahen
Urlaubsziele auch das Flugzeug in Frage kommt, und der Preis, sowie das Wetter eine
wichtige Rolle bei der Urlaubsplanung der
Befragten spielen, geben vielleicht einen Hinweis darauf, dass günstige Flugreisen
(Pauschalangebote) nach Italien, Spanien
Griechenland und Portugal bei den befragten
Neumarkter Personen gerne angenommen werden.
4,0% gaben an, dass sie ihren Urlaub gerne zuhause verbringen. 1 Proband nannte England als
bevorzugtes Reiseland.
Manche
Anzeichen deuten darauf hin, dass die Deutschen auf dem Wege in das Jahr 2000 zwar
Weltklasse im Verreisen bleiben, aber nicht mehr Weltmeister im Geldausgeben sein werden
können. Denn: 1998 sparen die Deutschen auch am Urlaub! Die Devise ist klar: Kürzer
Reisen zu günstigeren Preisen. Niedrigpreis-Veranstalter haben vielleicht Hochkonjunktur. (Uni.-Prof. Dr. Horst W.
Opaschowski In: Wohin die Reise geht heute
und in Zukunft)
Anlässlich dieser Aussage des
Tourismuspapstes vor drei Jahren hielt ich es für angebracht, auch die
Kurzreisen der Neumarkter etwas genauer ins Auge zu fassen:
Abb.
21
In der Abb. 21 ist ersichtlich, dass 31% der
Neumarkter Befragten Kurzreisen (touristisch definiert mit 5 und weniger Tagen)
unternehmen. 7% verreisen eine knappe Woche und 25% eine gute Woche. Die Kurzreisen der letzten beiden Jahre werden in
der Frage IV genauer hinterfragt (vgl. Abb. 22).
Abb.
22
Von allen 121 Befragten äußerten sich nur
ein Drittel negativ bei diesem Thema. Alle
anderen haben von bis zu sieben Kurzreisen in zwei Jahren berichtet.
Auf die Frage wie lange die Neumarkter in
Urlaub fahren gaben 79% an, normalerweise länger als 6 Übernachtungen im Urlaub zu
bleiben, wobei Reisen über 14 Tage auffällig selten sind (ungefähr 10%). 79.3% der
Neumarkter geben an (vgl. Abb. 23), normalerweise länger als sechs Übernachtungen im
Urlaub zu bleiben. In etwa 14-tägige Reisen erhalten von
26% der Befragten die Zustimmung (vgl Abb. 21).
Abb. 23
Nochmals aufgegriffen werden diese Kurzreisen
in der Abb. 24, die dazu noch die Antworten zur Frage I und zur Frage II grafisch
darstellt.
Abb.
24
Man kann erkennen, dass dieses Jahr deutlich
mehr - nämlich 45,5% - nur eine Reise machen wollen, und damit mehr, als dies
im letzten Jahr taten. 3,3% wollen dieses Jahr gar nicht verreisen. 28,9% haben vor im
Jahr 2002 noch zwei mal zu verreisen. Letztes Jahr unternahmen 33,1% zwei Urlaubsreisen, 20,7% begaben sich auf zwei
Kurzreisen. Das Verlangen nach weiteren Reisen beläuft sich auf circa 20%.
Ein Bild sagt mehr als tausend
Worte, sagt das Sprichwort. Meine Arbeit hat mit zahlreichen Graphen und
Schaubildern Auswertungen und Zusammenhänge deutlich zu machen versucht, die längst
nicht alle verbalisiert werden konnten. Darüber hinaus gehende, vertiefende Betrachtungen
zu Verknüpfungsmöglichkeiten der zahlreich vorliegenden Daten hätten den Rahmen dieser
Arbeit gesprengt. In der Zeit nach dem
hoffentlich erreichten Abitur werde ich mich dieser Daten noch einmal annehmen.
Anhang
Literaturverzeichnis:
Dpa, 23.0.2002, Deutsche bleiben auch 2001 Reiseweltmeister.
Mittelbayerische Zeitung, (Wirtschaftsteil) Seite 2.
Wehner, Ernst G.. 1980. Einführung in die empirische
Psychologie. Kohlhammer, Stuttgart.
Wössner, Jakobus.1973, Soziologie Einführung und
Grundlegung. Böhlaus, Wien.
Wallner, Ernst M.. 1975.Soziologie-Einführung in Grundbegriffe
und Probleme. Quelle und Meier, Darmstadt.
Seidenspinner, Gundolf. 1976, Wissenschaftliches Arbeiten.
Kleve, München.
Selg, H. und Bauer, W. 1976, Forschungsmethoden der Psychologie.
Kohlhammer, Stuttgart.
In: http://www.Student-online.net/Publikationen/399/.
Broschüre zum Symposium mit Prof. Dr. Horst W. Opaschowski.
Tourismus 2010 Wohin die Reise geht Landratsamt Regen. 1998. Seite 13
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