Kastler Illustrierte von Heinz Lang

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Logo von Fremdenverkehrsort Kastl, entworfen Heinz Lang, Kastl

 

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Kastler Illustrierte, Homepage von Heinz Lang, Kastl

Ausgabe Juni 1998 

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Sagen und Geschichten
zu den Glocken der Pfarrkirche St. Peter
in Kastl

dem ältesten vierstimmigen Glockenensembie in Deutschland

von Hermann Römer,
Konrektor  in Kastl           Zur Geschichte der Glocken

Wir freuen uns über jede Nachricht, die Sie uns liefern!
Text im autoscan aus dem Eisengau Band 10/98 entstanden - kleinere Fehler möglich  e-mail.gif (895 Byte)

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Der neue Turm wuchs hinter einem Gerüst versteckt empor.

Ansicht vom Bahnhof aus im Jahre 1952.

(Foto: Hermann Römer)

 

Sagen und Geschichten um die Glocken

 

1. Sagen

 

Die zersprungene Kaiserglocke im Kloster Kastl

Als Dank für seinen Sieg über seinen Gegner Friedrich den Schönen von Österreich bei Mühldorf und Ampfing stiftetet Kaiser Ludwig der Bayer in der Klosterkirche in Kastl eine große Glocke. Wenn sie geläutet wurde, hörte man den Klang das ganze Lauterachtal und hinüber weit über die Berge des Birglandes um Sulzbach. Sie sollte aber nur dem Frieden läuten und den Frieden künden, so weit man sie hören konnte.

Das Jahr 1914 kam, der Erste Weltkrieg brach aus. Voll Begeisterung zogen die Soldaten in den Krieg. Sogar die Kirchenglocken sollten zum Beginn des Krieges erklingen. Als man jedoch die Kastler Kaiserglocke 1914 beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges läutete, zersprang sie. Von da an wimmerte und weinte die 600 Jahre alte Glocke, und die Leute erkannten, daß der Friede in der Welt zu Ende war.

Die Herkunft der Glocke

 

Nach dem Volksglauben erzählt die Glocke selbst durch ihren dumpfen Klang ihre Herkunft:

" 1 bin von Berngau

Aus'gwühlt von ara altn Sau."

 

(Diese Sage findet sich von der Glocke von Berngau - Landkreis Neumarkt i.0. - bei Schöppner, Sagenbuch 111: 157). Die Leute in unserer Gegend erzählen es aber ausdrücklich von der Kastler Glocke. Vielleicht ist an eine Verschmelzung von zwei Sagen zu denken.

 

Die genagelte Kaiserglocke

 

Die Kaiserglocke hatte nach ihrer Fertigstellung einen ungewöhnlich guten und harmonischen Klang. Bis weit über die Grenzen des Marktes Kastl hinaus konnte man sie hören. Ja sogar bis "ins Böhm" soll sie zu hören gewesen sein. Das bedeutete im Kriegsfall eine besondere Gefahr für die Oberpfalz und Kastl. Deshalb hat man später einen Hufnagel in die Glocke geschlagen, "damit nicht durch den Klang dieser Glocke der Feind aufmerksam werde und einen Einfall in die Oberpfalz unternehme."

 

2. Geschichten

Das "Sturmaraleitn"

Um den Sturmara zum Schwingen zu bringen, brauchte man zwei starke Seile, die abwechselnd gezogen wurden. Uns Ministranten fiel es besonders schwer, die riesige Glocke Oberhaupt zu bewegen und die nötige Harmonie beim Anziehen zu erreichen. Während zwei zogen, mußten die beiden anderen das Seil frei hochgleiten lassen. Wenn er dann einmal in Schwung war, bedurfte es nur noch geringer Kraft, ihn in Bewegung zu hatten. Schwieriger war es, ihn zu stoppen. Zwei Ministranten zog er leicht mit in die Höhe. Manch besonders Schlauer sprang von der Treppe aus an das hochgehende Seil, um sich noch höher tragen zu lassen.

 

Der G.A., ein ebenfalls sehr ehrgeiziger und wagemutiger Ministrant, sprang von dem höher gelegenen Treppenabschnitt an das nach oben gleitende Seil, bekam es zu fassen und wurde nach oben gerissen. - Aber fast zu hoch. - Er krachte ziemlich unsanft mit dem Kopf gegen das Deckengewölbe, glitt am Seil herab und blieb reglos liegen. Hilflos standen die anderen Ministranten herum. Schließlich mußte man notgedrungen den gefürchteten Mesner holen. Er hatte immer eine Lösung bereit - auch dieses Mal. Ein voller Weihwasserkessel, der eigentlich für die Segnung der Gläubigen vor dem Hochamt gedacht war, rief den Bewußtlosen wieder ins Reich der Ministranten zurück. Heftige Worte des Mesners folgten und eine letzte Aufforderung, doch endlich den Sturmara zu stoppen. Dann war alles vergessen, außer der Beule am Kopf von G.A.

 

Die Petersglocke

 

Sie hatte ihre besonderen Tücken. Bei ihr durfte man das Seil nicht ganz hochgleiten lassen, da sonst der Anschlag des Klöppels nur einseitig erfolgte. Man mußte also ein volles Durchschwingen verhindern und sie vorher etwas abbremsen. Es bedurfte schon eines besonderen Geschickes, sie gut zu läuten. Den Ministranten gelang dies nur selten. Natürlich wußte der Mesner Joseph Zimmermann genau, ob ein "Meister am Werk" war oder nicht. Sein kurzes, knappes Urteil lautete dann: "Wos habts denn heit wieda fir a Gsoach zammglittn!"

 

Der "hochgelegene Beobachter"

Früher war es üblich, bei den Evangelien an Fronleichnam bei den einzelnen Altären den "Sturmara" zu läuten. Auch beim Flurumgang, der in Richtung Hochhaus und altem Wolfsfelder Weg führte, wurden

 

die Evangelien von Glockengeläute begleitet. Woher sollten aber die Ministranten im Glockenhaus wissen, wann es Zeit war zu läuten. Nur ein "hochgelegener Beobachter' konnte das durch kurzes Seilziehen mitteilen. Dieser Posten lag jedoch in der Glockenstube selbst. Dort bekam er durch Helfer im Ort oder am Hochholz Zeichen. Sich aber gegen den gewaltigen Klang der Glocken zu schützen war kaum möglich. Für ein paar Stunden hörte er dann nur noch Rauschen und Dröhnen im Ohr. Aber das verging wieder.

 

 

Quellen:

BRUNNER, 1.: Das Merkwürdigste von der Herrschaft, dem Gotteshause und Kloster Kasti im Regenkreise Bayerns.

 

Kunstdenkmäler Bayerns - Band Neumarkt

Unterlagen aus dem Pfarrarchiv

Kirchenführer Eichstätter Dom, Dom zu Fulda

Eigene Aufzeichnungen aus Gesprächen mit vielen Kastier Borgern

 

Anschrift des Verfassers:

Hermann Römer, Berghäuserweg 13, 92280 Kastl

 

Glocke von Kastl

 

 

 

 

im Turm der Klosterkirche
auch das gehörte
zu den Aufgaben
des Mesners:

das Uhraufziehen
mit der Kurbel.
Einmal oder zweimal
die Woche mußten
Uhrwerk und Schlag-
werk hoch oben im
Turm aufgezogen
werden.
Foto Hermann Römer


Uhrwerk heute
im Heimatmuseum
Kastl

 

 

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