Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe März 1999- 4 Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Jahreshauptversammlung 99 der CSU Kastl

CSU Kastl - Erste offene Aussprache seit zwei Jahren

deutliche Worte - nach wie vor zwei Lager  mz.gif (1077 Byte)

Kastl (nla). Keine leichte Aufgabe hatte CSU-Kreisvorsitzender Werner Schulz als Wahlleiter bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen im Forsthof zu erledigen. In der ersten offenen Aussprache seit zwei Jahren fielen deutliche Worte. Die zwei Lager im CSU-Ortsverband stehen sich auch nach den Neuwahlen uneinig gegenüber. Mit 46 Stimmen konnte sich die amtierende Ortsvorsitzende, Monika Breunig, gegen die 35 Stimmen ihres Gegenkandidaten, Maximilian Graml, durchsetzen. Dieses Kräfteverhältnis galt auch bei der Wahl der Stellvertreter, Beisitzer und Kreisdelegierten.

In noch knapperer Entscheidung war Monika Breunig vor zwei Jahren ans Ruder der Kastler CSU gekommen. Völlig überraschend für den damaligen Ortsvorsitzenden, Gert Steuerl, war sie auf Vorschlag der Bürgermeisteranhänger gegen Gert Steuerl angetreten, obwohl die Familien Steuerl und Breunig über viele Jahre eng befreundet waren. Damals war sie, nach Stimmengleichheit im ersten Wahlgang, schließlich im zweiten Wahlgang gekürt worden.

Für ihre jetzige Wiederwahl hatte Monika Breunig kräftig gearbeitet. Von rund vierzig neuen Mitgliedern, die zum Großteil erst vor wenigen Wochen aufgenommen und vornehmlich in den relativ kleinen Ortsteilen Wolfsfeld und Dettnach geworben worden waren, hat sie wohl am meisten profitiert.

In ihren Grußworten hieß die Vorsitzende den "Kreisvorsitzenden, Steuermann, stellvertretenden Landrat Werner Schulz" und den CSU-Motor, Bürgermeister Hans Raab, herzlich willkommen. In ihrem Tätigkeitsbericht listete die Vorsitzende vierzig besuchte Veranstaltungen auf überregionaler Ebene auf, erwähnte das Feuerwehrfest mit dem Redner Thomas Goppel und die 50-Jahr-Feier der CSU im Vorjahr. Die Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft habe 200 Unterschriften eingebracht. Der Kassenbericht von Ernst Schrott ließ eine sorgfältige Haushaltsführung erkennen. Er wurde mit einem Blumenstrauß geehrt. Als langjährige Mitglieder ausgezeichnet wurden: Heinrich Matschiner, 25 Jahre, Christoph Ehbauer, 10 Jahre, Gerhard Gradl, 10 Jahre, Gertraud Steuerl, 10 Jahre, Josef Breunig, 10 Jahre, Karl Ehbauer, 35 Jahre und Georg Krieger, 10 Jahre.

Schließlich leitete die Vorsitzende zum Punkt Neuwahlen über. Kreisrat Heinz Lang forderte jedoch vorher eine Aussprache zum Bericht der Vorsitzenden ein. In kurzer Beratung machte Kreisvorsitzender Werner Schulz der Vorsitzenden deutlich, daß man dies tatsächlich fordern könne. Lang sprach nun innerparteiliche Vorgänge seit den letzten Wahlen an.

Ausgerechnet in den Tagen, als er erfolgreich um den Netto-Markt warb, als er den Besuch des Ministerpräsidenten in Kastl erreicht hatte, als der Einwahlknoten für die "Kastler Internet-User" eingerichtet wurde und er für die Ansiedlung eines großen Gewerbebetriebes tätig war, habe die Vorsitzende Monika Breunig und den Vorsitzenden von Pfaffenhofen nur die Sorge geleitet, wie sie ihm politisch schaden könnten. Lang zitierte aus einem unschönen Schreiben der beiden Vorsitzenden. Im übrigen habe es die Vorsitzende geschafft, von traditionell drei Veranstaltungen im Jahr auf eine Veranstaltung zurück zu fahren. Wenn die Vorsitzende behaupte, die CSU Kastl habe zum Gymnasium alles getan, so sei das schlicht unwahr. Gar nichts habe sie getan und er habe sich über lange Zeit als Einzelkämpfer empfunden.

Es mache ihm, so der Kreisrat, absolut keinen Spaß, wenn er unbequem auftreten müsse. Warum aber, so fragte Lang, bekam Berching von der Staatsregierung die Realschule genehmigt? Warum werden in Auerbach 35 Millionen im Krankenhaus verbaut? Warum hat das Ungarische Gymnasium noch immer vollen Betrieb? Wer bequem ist, resümierte Lang, erreicht das nicht. Auch bei der Gestaltung der Landschaftsschutzgebiete müsse man unbequem auftreten und vor allem die Gerechtigkeit im Auge haben. Jetzt, so Lang, werden die Stadtbauern von morgen gemacht. Es wird jetzt festgelegt, welcher Bauer die ideale Fruchtfolge "Kartoffel, Getreide, Bauplätze" erhält. Dabei werde er sein Auge offen halten.

Bürgermeister Hans Raab hielt die Verteidigungsrede für die Vorsitzende. Er bestätigte dem Lang das Engagement für das Gymnasium. Daß nur eine Veranstaltung stattgefunden habe, hänge mit der Erkrankung des Ehemannes der Vorsitzenden und dem Schweppermannspiel zusammen. Der Bürgermeister wies den Vorwurf der Untätigkeit beim Ungarischen Gymnasium zurück. Vielmehr sei der Landrat im Kuratorium und MdL Donhauser ebenfalls. Bis im vergangenen Jahr war auch noch das Innenministerium vertreten. Im übrigen sei seit 1996 im Marktgemeinderat keine fruchtbare Zusammenarbeit mehr möglich. Die Mitglieder dieser Versammlung würden sich ihre Vorstandschaft wählen, was man als Demokrat zu akzeptieren habe.

Marktrat Walter Matschiner wies den Vorwurf des Bürgermeisters, daß nicht mehr sachlich gearbeitet würde, deutlich zurück. Er lasse sich dies nicht vorwerfen. Er sei auch in der Vorstandschaft eines Vereines tätig. Was aber vor zwei Jahren in der Kastler CSU veranstaltet worden ist, sei für ihn unvorstellbar gewesen. Auch Heinz Lang wehrte sich gegen den Vorwurf, nur dagegen zu arbeiten. Er habe gerade in den letzten beiden Jahren bewiesen, daß er zu konstruktiver Sacharbeit bereit ist. Der Bürgermeister wisse das nur zu gut.

Marktrat Erwin Schierl äußerte erhebliche Zweifel an der beruflichen Integrität von Monika Breunig, weil er da als Arzt mit ihr zu tun habe. Auch habe er dem Bürgermeister bei den letzten Kommunalwahlen auf einen Vorgang aufmerksam gemacht, der vom Bürgermeister nicht verfolgt worden sei. (Anmerkung: Schierl war Wahlvorsteher bei den Briefwahlen). Der Bürgermeister erklärte, dass er dieses Gespräch als vertraulich behandelt hätte und er Schierl anheim gestellt habe, dies überprüfen zu lassen. Schierl erklärte, daß er den Bürgermeister als den richtigen zuständigen Ansprechpartner betrachtet habe.

Kreisvorsitzender Werner Schulz hatte vor der Wahl die 81 Wahlberechtigten eindringlich gebeten, in den anstehenden Wahlen den Konsens zu suchen und die Gräben zu überwinden. Gert Steuerl, der von Kreisrat Heinz Lang zur Wahl des Vorsitzenden vorgeschlagen war, verzichtete auf die Kandidatur, weil seiner Meinung nach Maximilian Graml, der sowohl mit den Steuerls, als auch mit den Breunigs familiär befreundet ist, geeignet wäre, als neutraler Vorsitzender die CSU-ler wieder zu einen. Seine Aufforderung an Monika Breunig, der Sache wegen ebenfalls auf die Kandidatur zu verzichten, wurde von ihr nicht aufgegriffen.

In den nachfolgenden Wahlen entfielen 46 Stimmen auf Monika Breunig und 35 Stimmen auf Maximilian Graml. Bei den gleichberechtigten Stellvertretern wurde Bürgermeister Hans Raab , 50 Stimmen, Maximilian Graml, 49 Stimmen und Gerhard Gradl, 43 Stimmen, gewählt. Gert Steuerl erhielt 35 Stimmen und Angelika Hiller 22 Stimmen. In offener Abstimmung wurde zum Schriftführer einstimmig Franz Lautenschlager, zum Schatzmeister mit zwei Gegenstimmen Ernst Schrott gewählt. Von 80 möglichen Stimmen bei der Wahl der Beisitzer erhielt Hubert Ehbauer 56, Hans Klier, 52, Gert Steuerl und Josef Wiesner, je 44, Heinz Lang und Angelika Hiller, je 35 Stimmen. Lang verzichtete zu Gunsten der Dame in der Vorstandschaft.

Gewählt wurden zu Delegierten in die Kreisversammlung: 1. Franz Lautenschlager, 55 Stimmen, 2. Hans Raab, 52 Stimmen, 3. Huber Ehbauer, 47 Stimmen, 4. Max Graml, 45 Stimmen, 5. Heinz Lang, 42 Stimmen, 6. Monika Breunig, 41 Stimmen, Ersatzdelegierte: 1. Gert Steuerl, 38 Stimmen, 2. Gerhard Gradl, 35 Stimmen, 3. Hans Klier und Franz Weiß, je 31 Stimmen, Markus Schuller und Angelika Hiller, je 27 Stimmen.

Während der Auszählungen gab die Frauenunionsvorsitzende, Gertraud Steuerl, ihren Bericht und Kreisvorsitzender Schulz sprach über die aktuelle Bundespolitik. Gegen 23.00 Uhr schloß die Vorsitzende Breunig die Versammlung und erklärte, sie werde so weitermachen wie bisher

Versammlung vom Vorjahr

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vgl. dazu zum Mai 2000 - Ausgabe 2


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