Anfang - kastl.net - Kastler Illustrierte - Bericht zu Kastler Sommer 99

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Bildbericht zum Kulturkastl mit Biermöslblasn (Hans Braun in mz)

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KASTL (nbh). "Es ist eine herrliche Nacht, sowas kriag’n wir so schnell nicht wieder!" Damit sprach der Vorsitzende des Kulturvereins Kastl, Hermann Forster den rund 1000 Besuchern beim Sommerfest aus dem Herzen.

Für das Stimmungsbarometer sorgten am Freitagabend die Biermösl Blosn (Well-Brüder) mit Gerhard Polt, die damit sicher für den diesjährigen kulturellen Höhepunkt – Seitens des Kulturverein - des "Kastler Sommers" sorgten. "Super" nannte Bürgermeister Hans Raab die Vorstellung im Innenhof der Klosterburg in Kastl. Für die Veranstalter des Kulturvereins "Kulturkastl" erwies sich dieser Burginnenhof zum neuen "Geheimtip" künftigen solcher Aufführungen, die alle zwei Jahre mit Highlights bekannter bayerischer Raritäten geplant werden. Rundum herrschte Begeisterung für diesen vom hohen Niveau geprägten zweistündigen humoristischen Leckerbissen, der durch die mächtige Klosterkirche "Sankt Peter" und eingebettet in den Gebäuden des Ungarischen Gymnasiums damit auch von jeglichen akustischen äußeren Störungen – außer einem überfliegenden Hubschrauber - abgeschirmt war. In dieser romantischen, nächtlichen Kulisse boten die professionellen Künstler in ihrer bayerischen Mundart ein packendes Programm mit viel trockenem, beißenden aber auch lebhaften Humor und Satire das perfekt musikalisch eingebettet war mit den verschiedensten Instrumenten von der Harfe, Trompete, Drehleiher oder Tuba. Umrahmt war dieses "Spitzenereignis", wie es der Vorsitzende des Kulturvereins Hermann Forster nannte, von oft nicht enden wollenden begeisterten Applaus der Zuhörer. Wie Hermann Forster sagte, hat der Kulturverein Kastl keine Kosten und Mühen für dieses "Ereignis" gescheut. Forster dankte für die Unterstützung der Marktgemeinde Kastl und dem Ungarischen Gymnasium, der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, die sich für die Verkehrsabwicklung sorgte aber auch für die logistische Unterstützung der Marktgemeinde Lauterhofen und Ursensollen. Von einer "wahren Pracht" sprach Forster über seine Helfer die für diesen Abend eine perfekte Organisation boten. Drei Jahre harter Arbeit gingen voraus, wie Forster sagte, um diese Künstler durch den örtlichen Friseurmeister Albert Fromm nach Kastl zu holen. Vor fünf Jahren waren es ebenfalls die Beziehungen von Albert Fromm, die Biermösl Blosn und Gerhard Polt in die Jurahalle nach Neumarkt zu bringen, die dem Kastler "Bader" einen weiteren Auftritt in Aussicht stellten, was diesmal durch den Kulturverein "Kulturkastl" engagiert wurde. Schon zwei Wochen nach der Ankündigung waren von den 1000 Sitzplätzen 900 Eintrittskarten für die Aufführung verkauft.

Mit seinem Trachtenjackerl, oft auch die Hände in der Tasche, verstand es der bodenständige bayerische Kabarettist und Schauspieler Gerhard Polt in seiner ernsthaften, unverfälschten und doch gewitzten Art die Lachmuskeln seiner Zuhörer ganz schön zu strapazieren. Zunächst überbrachte Polt die "offiziellen Grüße der bayerischen Staatsregierung" Und in ernster Minne verwies Polt schon zu Beginn seiner Attakten "Wer sprachlich aus dem Diaspora, wie aus Franken kommt, und wer schon beim ersten Lied nichts versteht, für den ist der weitere Verlauf dieser Veranstaltung sinnlos!" Die kleine und große Politik nahmen der Kabarettist und die Gebrüder Well ebenso auf die Schippe, wie dem Kastler Pfarrer Stefan Brand, dem die Künstler widerlegen wollten, ihre Lieder nicht so katholisch zu singen, wie er meint. Die Kastler und Utzenhofener Bürger wurden allen ernstes aufgerufen: "Allwei bloß Schwarz wählen gehört sich einfach net!" Oder, wer den alten Bahnhof in Kastl saniert, dem gehört nach Meinung von Polt ein Denkmal. Ebenso gingen die Künstler auf den derzeitigen Politzank des Marktes Kastl mit dem Klärwasser der Gemeinde Birgland ein, mit dem künftig die Forellen in der Lauterach Birgländer Fett genießen sollen. Und der bayerische Komödiant Polt stellte fest, dass in Bayern das Bier aus kultureller Verantwortung heraus getrunken wird. Stolz ist er dabei auf die Religion, die das Bier nicht nur trinkt, sondern selber braut.

Zum Höhepunkt erlebten die Besucher die Biermösl Blosn noch mit gelungenen Schuhplattlern, aber auch als Alphornbläser. Zum donnernden abschließenden Applaus meinte Polt "Wenn’s a‘ so i’s, dann Dankschön für das schöne Geräusch!"

Buchstäblich ins Wasser fiel der Rockabend am Samstag. Wegen der ungewissen Witterung entschieden die Techniker der Rockgruppen "Black Box" und "Cash" ihre Elektronik nicht anzustecken. Wie Hermann Forster als Verantwortlicher sagte, war ihm die Verantwortung zu groß. So wurde der Rockabend ersatzlos gestrichen. Um die Besucher musikalisch nicht "aushungern" zu lassen, griff der Boss des Kastler Kulturvereins Hermann Forster selbst in die Tasten seines Keyboards und zauberte zur Freude aller Besucher, ohne jeglichen Vorlagen, die schönsten Oldies hervor, die der "Rippl" (Martin Droll) als Sänger bestens in Griff hatte.

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