Projekt Kastl.de

ein Versuch, mit Schülern und Studenten aus Kastl und der Region, die Bürger in der Marktgemeinde für das Informationszeitalter zu rüsten. Es entstanden die offiziellen Seiten der www.kastl.de und Firmen in Kastl wurden aufgefordert, sich mit der neuen Kommunikationstechnik vertraut zu machen und einzusteigen. Innerhalb eines halben Jahres wurden so ca. zwanzig Firmen aufgerüstet. 

Konzeption des Projektes kastl.de

Die Graphik zeigt das Konzept (1996)  für ein Netzwerk im Rathaus (links) das mit einer Firewall zum WEB-Server Verbindung hat, der im Erdgeschoß des Rathauses untergebracht werden sollte. Entweder über die Standleitung des Bürgernetzes oder über eine eigene Anbindung über Router und Terminaladapter sollte die Verbindung zum Internet hergestellt werden. Da der Router und die Einwahltechnik im Rathaus installiert werden sollten, wäre eine online-Verbindung rund um die Uhr ohne Telefongebühren möglich gewesen.

Für die Hardware und die Schulung und ein zu installierendes Telezentrum sollte über das Modell "Bayern-online 2" der Staatsregierung eine Förderung erwirkt werden.

Über die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme bestand im Marktgemeinderat eine Meinungsverschiedenheit zwischen Marktrat Karl Luschmann und 3. Bürgermeister Heinz Lang. MR Luschmann hielt das Projekt für überzogen und unnötig. Es genüge, wenn sich die Verwaltung via Modem sich ins Bürgernetz einwählt. Ob des Widerspruches waren die übrigen Räte überfordert.

Wegen der Auseinandersetzungen um die Staatsstraße und der Bürgerinformationsseiten, die Lang privat im Internet ( http://www.neumarkt.net/hlang ) abgelegt hatte, zeigte die Verwaltung kein Interesse an Zusammenarbeit. Die Verwaltungsseiten der http://www.kastl.de wurden bis zum Ende 1997 nicht gepflegt. Lediglich Vereine und Firmen nutzen die Möglichkeiten des Terminkalenders und der aktuellen Hinweise.

Als schließlich der Vorwurf erhoben wurde, Lang würde das Internet mißbrauchen, in der Presse dieser Vorwurf auch noch auf materielle Vorteile hinwies, reduzierte 3. Bürgermeister Heinz Lang das Projekt auf den Anteil, der durch die freie Wirtschaft (Provider) zu realisieren war und beendete Aktivitäten, die in Richtung "Professionalisierung der Verwaltung und Telezentrum" hinaus liefen. Den Firmen in Kastl konnte es egal sein, ob die Einwahl im Rathaus oder im Privathaus von Heinz Lang untergebracht ist.

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Der Anteil, den der Markt Kastl weiterhin leistet (vom Bürgermeister am Rande einer Delegiertenversammlung zugesagt), ist den Transfer für das Abrufen der offiziellen Kastler Seiten (kastl.de) zu bezahlen. In den ersten Monaten waren das ca. 500,- DM. Diese Transferleistungen wurden durch die Projektmitarbeiter reduziert, indem der Großteil dieser Seiten im späten Herbst 1997 auf dem Bürgernetz-Server abgelegt wurden. Außerdem entrichten die Firmen, die auf der Homepage einen Link zu ihren Seiten legen ließen, einen Beitrag an die Marktgemeinde.

Die einwählenden Firmen stellen fest, daß die Einwahl und die Übertragung der Daten auch am Samstag abend um 21.00 Uhr problemlos und ohne Geschwindigkeitseinbußen funktioniert. Es kommt, dank der kommerziellen Ausrichtung über den Provider wwl, zu keinem Stau vor den Modems oder in der Datenleitung.

Durch das Projekt kastl.de haben aber auch viele Privatleute verstärktes Interesse am Internet gefunden. Ihnen wird grundsätzlich das Bürgernetz empfohlen, solange dieses noch staatlich gefördert wird (ca. 2 Jahre) und deshalb die kostengünstigste Einwahl bietet.

 

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