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Zweckverbandsversammlung Pettenhofener Gruppe Februar 2001

Beratung zur Wasserableitung aus der Lauterach nach Neumarkt

LAUTERHOFEN (nbs). Bis die neu beantragte Wasserrechtsgenehmigung vorliegt stellten die Verbandsräte des Wasserzweckverbandes der Pettenhofener Gruppe bei ihrer Sitzung am Montag Abend einstimmig einen möglichen Kooperationsvertrag mit den Stadtwerken Neumarkt zurück. Die Stadt Neumarkt kann, so die Meinung der Verbandsräte, für den Hallerbrunnen selbst ein solches Rechtsverfahren einleiten. Zur Vorbereitung eines solchen Verfahren beim Landratsamt beauftragten die Verbandsräte, ebenfalls im einstimmigen Tenor, das Ingenieurbüro Herbert Dechant aus Regensburg und den Geologen Dr. Brösl. Für den Hallerbrunnen soll die Jahresabnahmemenge auf rund 320000 qm und eine Grundförderung von 26 Liter in der Sekunde hochgerechnet auf die nächsten rund 20 Jahre verbessert werden. Für den Brunnen „eins“ in Traunfeld werden entsprechend der bisherigen Entnahmemenge von 130000 qm Jahresleistung bei einer Fördermenge von 12 Sekunden Liter angesetzt und für den Brunnen „zwei“ in Traunfeld 30000 qm im Jahr bei einer Schüttung von drei Sekundenliter.

Simon Hofmeister vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg empfahl den Verbandsräten die bisherigen Verbraucherzahlen so ehrlich wie möglich auf den Tisch zu legen. Derzeit werden vom Hallerbrunnen rund 225000 Liter im Jahr vermarktet. Die Gesamtfördermenge bezifferte Herbert Dechant bei der Wasserbilanz auf 442000 Kubikmeter im Jahr. Davon wurden vom Hallerbrunnen 319551 qm verkauft, über den Notverbund aus Kastl wurden aus zwei Abnahmeschächten insgesamt 2182 qm bezogen und die Brunnen in Traunfeld lieferten im letzten Jahr 118000 Kubikmeter Trinkwasser. Von der Gesamtmenge aus dem 70 Kilometer Verbundnetz das in den letzten Jahren zu 60 Prozent erneuert wurde vermarktete der Zweckverband 325000 qm. Die restlichen 117000 qm, entsprechend 26 Prozent waren Verluste. Selten war das Sitzungszimmer mit Besuchern so überfüllt, von denen die Diskussionen interessiert verfolgt wurden.

Entsprechende Aufklärung dazu boten Simon Hofmeister und Jörg Wein vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg. Nun will der Verbandsvorsitzende Helmut Neumann im Gegenzug den kommunalen Prüfungsverband in München beauftragen, für den Zweckverband der Pettenhofener Gruppe einen neuen gemeinsamen Vertrag mit den Stadtwerken Neumarkt auszuarbeiten. Den von den Stadtwerken Neumarkt zusammen mit einem Rechtsanwalt ausgearbeiteten Gesellschaftervertrag hatte der Verbandsvorsitzende Neumann dem kommunalen Prüfungsverband zur Prüfung vorgelegt.

Vom Ergebnis dieses Prüfungsberichtes berichtete Neumann, dass ein Anschluss benachbarter Anlagen, wie der Stadtwerke Neumarkt an die eigene Wasserversorgungsanlage zu dulden sei, wenn dies angemessen und zumutbar ist. Wie es in dem Schreiben des Prüfungsverbandes weiter heißt, würden im Falle einer Belieferung der Stadtwerke Neumarkt keine Kapazitätsenpässe auftreten, sondern das Wasservorkommen des Hallerbrunnen für beide Abnehmer ausreichen. Daher seien keine Gründe ersichtlich, die diese Duldungspflicht unangemessen oder unzumutbar machen, so der Prüfungsbericht. „Sinnvoll“ argumentierte Neumann diesen Bericht, wenn die Nutzung des Wassers als Trinkwasser anderer Nutzung vorgezogen wird .

Neumann: „Wir machen einen Zinnober daraus und sind aus dem Schneider, weil wird nicht selber zu entscheiden haben.“ Damit beauftragt sind die Wasserwirtschaftsämter Regensburg und Amberg. Simon Hofmeister vom Wasserwirtschaftsamt zeigte auf, dass kein Weg an der kommunale Zusammenarbeit vorbei führe, ohne das dabei die politische Zuständigkeit aufgegeben werden müsse. Wie Hofmeister sagte, sei für beide Teile eine gemeinsame Nutzung des Hallerbrunnen wirtschaftlich nur vom Vorteil und nur so könne privaten Unternehmern entgegen getreten werden. Verbandsrat Xaver Kotzbauer aus Trautmannshofen untermauerte diese Aussage, dass der Zweckverband auch in Zukunft ein preiswertes Trinkwasser liefern müsse. Dazu sei es ganz wichtig, so Kotzbauer, einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit den Stadtwerken Neumarkt im Auge zu behalten. Wie Kotzbauer sagte, sei ein solcher Vertrag auf kommunaler Ebene interessant. Kotzbauer rief seine Kolleginnen und Kollegen auf wieder zu einer Einheit zurückzufinden um wieder eine „gemeinsame Sprache“ zu sprechen.

Kotzbauer abschließend: „Es ist viel geleistet worden, lassen wir dies nicht kaputt reden und ziehen wir zum Wohle aller wieder an einem Strang! Auf die bereits zuverlässigen Erfahrungen mit den Stadtwerken Neumarkt durch die Nutzung deren technischen Mittel mit der Fernwirkanlage verwies Verbandsrat Hans Niebler der auch Vorsitzender des Arbeitskreises „Wasserschutzgebiet“ ist. Zu den Wassermengen in der Lauterach informierte Simon Hofmeister, dass derzeit im Bereich Hallerbrunnen bis Pattershofen bis zu 600 Liter Wasser in der Lauterach gemessen wurden. Der tatsächliche Einfluss des Hallerbrunnen auf die Lauterach beträgt zwischen 15 und 20 Prozent, je nach Schüttung des Brunnens. Entsprechend weiter die Lauterach nach unten fließt umso geringer wird der Einfluss des Hallerbrunnen, erklärte Hofmeister. Entscheidend zur Wassermenge in der Lauterach sei der Abflusspunkt.

 

Fortsetzung des Berichts zu dieser Sitzung

LAUTERHOFEN (nbs). Zum Nutzen aller Bürger und um Kosten zu sparen empfahl Simon Hofmeister vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg den Verbandsräten des Zweckverbandes der Pettenhofener Gruppe, die Aufgaben zur Nutzung des Hallerbrunnen gemeinsam mit den Stadtwerken Neumarkt zu lösen. Ein Vertrag für eine technische und wirtschaftliche Zusammenarbeit habe keine Auswirkungen auf wasserrechtliche Wassermengen, sagte Hofmeister bei der ausführlichen Diskussion.

 

Von Haus auf problematisch hält Hofmeister eine Zusammenarbeit mit  Ellenbogen. Hofmeister: „Beide Anlagen - für Pettenhofen und Neumarkt - können technisch getrennt werden, mit der Möglichkeit einer Erweiterung“. Der Fachmann vom Wasserwirtschaftsamt stellte klar das der Hallerbrunnen keine Ersatzwasserversorgung für in die Stadtwerke Neumarkt wird, sondern um die Neumarkter Miss zu schonen, die Hauptlieferant für Neumarkt bleibt. Der sinkende Grundwasserspiegel der Miss soll sich mit einer Einspeisung vom Hallerbrunnen wieder erholen können. Dies diene letztlich auch der Versorgungssicherheit mit den vielen kleinen Wasserversorgungen im Landkreis Neumarkt,  die mit den Stadtwerken Neumarkt im Verbund sind. Die „Miss“ kann sich so wieder einen Wasservorrat speichern. Der Hallerbrunnen dagegen liefert an der Quelle die volle Schüttung die in die Versorgungsleitungen oder in die Lauterach fließt, ohne Einfluss auf den Grundwasserspiegel. Für Hofmeister sei es „relativ unwahrscheinlich“, dass von der Schüttung des Hallerbrunnen auf dem 44 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet, größere Schwankungen zu erwarten seien.

 

Nicht für sinnvoll hält es Verbandsvorsitzende Helmut Neumann, das Wasser nutzlos in die Lauterach weglaufen zu lassen. Auf die vielen Zeitungsberichte hin in den letzten Wochen bemerkte Verbandsrätin Inge Mederer aus Litzlohe, dass der Verbandsrat für eine Wasserlieferung nach Neumarkt ja gar nicht gefragt werden müsse. „Es ist noch nichts entschieden!“ So der  Verbandsvorsitzende Neumann gegenüber Meldungen wonach ein Gesellschaftervertrag mit den Stadtwerken Neumarkt bereits unter Dach und Fach sei. Nach Meinung von Verbandsrat Xaver Weber aus Mantlach wäre die kritische Diskussion nicht entstanden, wenn die Neumarkter mit einer Wasserlieferung aus Lauterhofen nicht so vorgeprescht hätten. Einen selbst für Simon Hofmeister interessanten Vorschlag hatte Xaver Weber, nämlich, die wasserreichen Zeiten -  wie während der Schneeschmelze im Winter - zur Einspeisung in die Neumarkter Versorgung zu nützen umso in der übrigen Zeit eine eventuelle Unterschreitung der nötigen Wassermenge in der Lauterach vorzusehen.

 

Die Sicherung des qualitativen Wassers über ein Wasserschutzgebiet müsse der Zweckverband der Pettenhofener Gruppe auch als alleiniger Nutzer des Hallerbrunnen genauso veranlassen, wie zusammen mit Neumarkt, machte Verbandsrat Hans Niebler aus Niesaß aufmerksam. Bei einer Beteiligung der Stadtwerke Neumarkt würden die Kosten zur Sicherung des Wasserschutzgebietes je nach Abnahmemenge des Trinkwassers dem jeweiligen Versorgungsunternehmen berechnet. Zu dem kürzlich stattgefundenen Gespräch aller Beteiligten bei der Regierung der Oberpfalz konnte jeder Teilnehmer seine Stellungnahme abgeben, berichtete Verbandsrat Ernst Eizinger, der noch auf die Schweigepflicht verwies, da es dazu Seitens der Regierung dazu eine offizielle Presseerklärung gebe. Wie Vizeverbandsvorsitzender Deinhard, der ebenfalls bei dem Treffen an der Regierung anwesend war unterrichtete, hätten sich die Bürgermeister aus Kastl, Hohenburg und Birgland gegen eine Wasserlieferung nach Neumarkt ausgesprochen.

 

Bereits zur Genehmigung des letzten Sitzungsprotokolls vermisste Verbandsrat Helmut Benzinger,  einzelne Stellungnahmen der Verbandsräte zur Thematik mit den Stadtwerken Neumarkt, im Protokoll. Dazu verwies der Verbandsvorsitzende Neumann, dass nach einer getroffenen Vereinbarung die einzelne Stellungnahmen bei der Diskussion nicht mehr im Protokoll erscheinen. Zudem hielt es Neumann für nicht üblich, dass, wie vom CSU Ortsverband Lauterhofen ein Vertrag bereits öffentlich zur Diskussion gestellt wird, über dem im Verbandsrat selbst noch nicht beraten wurde. Da die CSU-Informationsversammlung zum Gesellschaftervertrag mit den Stadtwerken Neumarkt zum gleichen Zeitpunkt stattfand, als sich in Brunn die Mitglieder der einzelnen Arbeitskreise mit Landrat Albert Löhner trafen, monierte Neumann an Verbandsrat und Markrat Helmut Benzinger bei der Terminabsprache nicht auf diese Veranstaltung der  CSU hingewiesen zu haben. Dazu Benzinger: „Ich bin nicht die CSU!“ Wie Verbandsrat Peter Braun aus Traunfeld meinte, habe die CSU-Lauterhofen mit dieser Infor-Versanstaltung nichts kaputt gemacht, eher dagegen der Diskussion in der Bevölkerung die Schärfe genommen.

 

 

Teil 3 des Berichtes

 

LAUTERHOFEN (nbs). Einen  1000 Kubikmeter Hochbehälter lässt derzeit der Wasserzweckverband der Pettenhofener Gruppe in Lauterhofen errichten. Über den derzeitigen Baustand informierte der Planungsingenieur Herbert Dechant aus Regensburg die Verbandsräte des Zweckwasserverbandes der Pettenhofener Gruppe bei der letzten Sitzung. Wie Dechant berichtete ist der Rohbau des Hochbehälters der bislang 528000 Mark kostet errichtet. Die nötige 200derter Verbindungsleitung des Hochbehälters am Mittersberg über Eidelberg zum neuen Hochbehälter in Lauterhofen ist inzwischen fertig gestellt und abgenommen. Die  Kosten für diese Leitung betrugen 830000 Mark. Die weiteren Einrichtungen mit dem Pumpwerk und der Installation kosten nochmals 215000 Mark und sollen in etwa zwei Monaten fertig gestellt sein.

 

Zu den wiederholt gemeldeten Belastungen im Trinkwasser aus dem Hallerbrunnen berichtete der Verbandsvorsitzende Helmut Neumann, dass die Verunreinigungswerte mit dem Atrazin inzwischen auf fast Nullprozent (0,008) gesunken seien. Ebenso sei die Nitratbelastung weit unter den Grenzwerten.

Eine Begehung des geplanten Wasserschutzgebietes nie Niesaß, zusammen mit dem Geologen Dr. Brösl und den Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes Regensburg, Simon Hofmeister und Jörg Wein, beantragte Verbandsrat Hans Niebler. Wie Niebler meinte könnten eventuell mit entsprechenden Investitionen Vorbeugemaßnahmen zum Wasserschutzgebiet für die Landwirtschaft getroffen werden. Wie Niebler weiter unterrichtete, sei das Regenrückhaltebecken in Matzenhofen bei der Autobahn nicht in Ordnung. Wie es hieß habe dieses Becken keinen Überlauf.

 

Als Nachfolger von Wasserwart Alois Fruth stellte der Verbandsvorsitzende Helmut Neumann Elmar Halk aus Ödhaag vor. Einem Antrag zufolge soll aus Kosteneinsparungsgründen in Litzlohe der „Waller-Weg“ bei der Erschließung der Ortskanalisation mit einer neuen Wasserleitung erschlossen werden. Wie dazu Jörg Wein vom Wasserwirtschaftsamt berichtete wurde für das Ortsnetz Litzlohe die Vorwegzustimmung für die Erneuerung der Wasserleitung bereits erteilt. Zur Inbetriebnahme der Kanalisation in Traunfeld beantragte Verbandsrat Peter Braun bei Jörg Wein vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg eine Messung des Traunfelder Baches. Wie Jörg Wein dazu sagte, könne dazu auch der örtliche Wasserwart Auskunft geben.

 

 

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