Heinz Lang, Kastler Illustrierte  - Anfang Ausgabe Februar 1998-3  Navigation zur homepage von Heinz Lang, Kastl - header

Männergesangverein hielt Faschingssitzungen im Februar 1998

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Kastl (nla). Ein wenig Kabarett, ein wenig Satire, in jedem Fall eine gelungene, höchst abwechslungsreiche Abendveranstaltung boten die Kastler Sänger interessierten Bürger an drei Abenden des vergangenen Wochenendes. An Interesse fehlte es aber auch nicht. Die drei Veranstaltungen waren jeweils ausverkauft. Das Schweppermannspiel und der Marktgemeinderat waren unter anderem Gegenstand der Faschingsveranstaltung.

Am letzten Wochenende fanden die traditionellen Faschingssitzungen des Männergesangvereines statt. An den drei Wochenendtagen, jeweils abends, luden die Sänger die Bevölkerung in den Ruder-Reindl-Saal ein. Dabei mußten sich die in der Öffentlichkeit stehenden Personen etwas Spott gefallen lassen und Ereignisse der vergangenen Monate wurden auf die Schippe genommen.

Dabei ist der schwierige Spagat gelungen, einerseits mit Deutlichkeit die strittigen Themen anzusprechen und die streitbaren Personen zu karikieren, andererseits nicht weiteres Öl ins Feuer zu gießen.

Mit erläuternden, teils besinnlichen, teils ironischen Bemerkungen führte Karl Raab durch das Programm. Aus einer Lostrommel in Form einer laut polternden Mörtelmaschine waren symbolisch die Buchstaben von A bis Z hervorgeholt. Zu jedem Buchstaben wurde ein lokales Ereignis gefunden und "zerlegt".

Von den politischen Themen wurden auf diese Weise die wesentlichen Themen in Kastl abgehandelt: der Konflikt zwischen Bürgermeister und Kreisrat, der Meinungsumschwung zweier Marktgemeinderätinnen bei der Diskussion um die Lauterachtalstraße, die für Kastl nicht hinnehmbare Situation, wenn das Gymnasium schließen müßte, die Verzögerungen beim Bau des Einkaufsmarktes, manche Begleitumstände des Freibadbetriebes, der Umgang der Marktgemeinderäte miteinander und das Problem wahrheitsgemäßer Berichterstattung in der Presse.

mgv9822.jpg (5828 Byte)mgv982a.jpg (8089 Byte) Ein Markenzeichen des Chorleiteres, Hermann Forster, ist seine Kreativität bei der Auswahl der Gestaltungsmittel. Um die drei Damen im Rat und ihr Wirken "durch den Kakao ziehen" zu können, bediente man sich des Schweppermannspieles. Der tapfere Feldhauptmann Seyfried hatte in diesem Fall aber keine drei Söhne, sondern eben drei Töchter: die grüne Ursula, die rote Sieglinde und die schwarze Monika. Um ihre Gunst warben unter anderem Ritter Hans und Ritter Heinz. In spöttischer Überzeichnung schmiegte sich die rote Sieglinde an den Ritter Hans und sang dabei zärtlich: "Du schwarzer Zigeuner,...". Eiskalt aber gebärdete sich die schwarze Monika dem - auf den Knien flehenden - Ritter Heinz gegenüber. Die Damen wurden selbstverständlich von gestandenen Sängern dargestellt, was eine Meisterleistung des örtlichen Friseursalons erforderlich machte. Grüner, roter und schwärzer kann man nicht schminken, bei gleichzeitiger Erhaltung der natürlichen Schönheiten.

Szenenapplaus gab es für die Darsteller des Ersten und des Dritten Bürgermeisters, als diese beiden, in ihren Zimmern vor dem Telefon sitzend, überlegten, ob sie den anderen anrufen sollten. Im Wechselgesang ging jeder in sich und nannte die Gründe, die für und gegen den Anruf sprächen. Im Refrain sangen sie dann gemeinsam: "I will nur z´ruck zu dir", nach dem gleichnamigen Schlager.

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links: Hermann Forster als Berichterstatter, der nicht verstehen kann, warum alle über seine Berichte schimpfen.

oben: Die Hennen (vgl. Schweppermannspiel) beim Eierlegen.

rechts: Hermann Römer als Schalksnarr (vgl. Schweppermannspiel)

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Je eine Hommage in Liedform, vergleichbar den Rudigrammen aus der Carel-Show, war dem Jugendlokal "Gwölb" am Marktplatz mit seinem Wirt, dem Jürgen gewidmet, sowie der Familie Weiß vom Heimatmuseum. Die örtliche Jugend dankte diesen Beitrag mit stürmischen Applaus. Wie es sich für Sänger gehört, waren die meisten Aussagen und Anmerkungen in Lieder und Musicals gekleidet. Dabei griff man auf das Liedgut aller möglichen Musikrichtungen zurück. Vom echten Volkslied und dem volkstümlichen Song einer "Nicki" bis zum Sprechgesang des "Rap" mußten die Sangesbrüder einstudieren. Auch wenn manche über das zum Lied passende Alter eigentlich hinaus wären, so wurde doch gekonnt vorgetragen und auch der Chor gab ein Zeugnis seiner Leistungsfähigkeit.

Die Werbung in eigener Sache war schließlich sehr eindringlich vorgetragen. Wenn sich in nächster kein Zuwachs einstellt, wird es in zwei Jahren wohl diesen Abend nicht mehr geben, so die Botschaft der Sänger. "Drum Männer, sprecht mit eueren Frauen, und kommt am Donnerstag zum Forsthof in die Singstunde!", lautete die Schlußaufforderung nach kurzweiligen dreieinhalb Stunden Abendprogramm.

 

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