Glücksvorstellungen in antiker und moderner Literatur



Die erhaltene Punktzahl zu dieser Facharbeit war "gut", lag damit aber unter meinen Erwartungen. Ich bin trotzdem stolz drauf. Deshalb sei es dem Leser überlassen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Zum Verständnis: 

Ich bin stolz auf den aktuellen Bezug meiner Arbeit (vgl. Punkt 5 u. 6). Bei Abgabe 
dieser Arbeit war der Glaube an die freie Marktwirtschaft unwidersprochen und auf einem 
Höhepunkt angelangt. Es war z.B. keineswegs erkennbar, dass SPD-Parteichef Müntefering 
Monate später gewisse Manager als "Heuschrecken" bezeichnen würde - eine bis dahin also
 völlig unerwartete Kapitalismuskritik vortragen wird -  und dass bald darauf Bundeskanzler 
Schröder über das Stellen der Vertrauensfrage den Weg zu Neuwahlen frei machen würde.
 
Genau die in Punkt 4 und im Schluss vorsichtig, aber deutlich erkennbaren Argumente wurden
also erst nach Fertigstellung dieser Arbeit zu Gegenständen der gesellschaftlichen
Diskussion, in den Talk-Runden der Fernsehanstalten und in Zeitungskommentaren. 
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                                                                                         Steffi Lang

PS: Die Formatierung des Textes war im Word-Original natürlich korrekt



1         Vorwort

Bei der Diskussion antiker und moderner Glücksvorstellungen will die Ver­fasserin – durchaus bewusst und der Natur des Faches Latein entsprechend – das Gewicht zum Vorteil antiker Philosophien verlagern. Die nachfolgende Betrachtung bezieht sich gemäß der vorgegebenen Literatur[1] auf Stoizismus und, als logische Konsequenz, auch auf Epikureismus. Der Blick auf weitere antike Philosophen würde den Umfang dieser Arbeit sprengen.  Wo zügiges Lesen auch für den Nicht-Lateiner möglich bleibt, erfolgt das Zitieren lateinisch. Der emeritierte Univ.-Prof. Dr. phil. Malte Hossenfelder des Instituts für Philosophie der Universität Graz gibt in „Antike Glückslehren“[2] um­fang­reich Auskunft zum Thema, weshalb vor allem darauf Bezug genommen wird. Zur Philosophie der Moderne würde selbst ein nur überblickartiges Zusammen­stellen[3] moderner Philosophen den Vorgaben zum Umfang nicht gerecht wer­den. Eine Auswahl folgt zwangsläufig einem Zufallsprinzip oder der Neigung. Die Verfasserin entschied sich im Schwerpunkt für Erich Fromm, der sich seiner­seits auch auf Freud und Marx bezieht. Darüber hinaus wurde ein Blick auf Veröffent­lichungen in zeitgenössischen Medien geworfen.

 

2         Einleitung

Die Zeitschrift Focus[4] gibt im Juli 2004 eine kleine Anleitung zum „Unzufrieden­sein“. Bewusst ironisierend wird dem Leser unter anderem empfohlen: Streben Sie nach Wohlstand! Investieren Sie in Dinge! Vernach­lässigen Sie Freunde! Seien Sie neidisch! Erhoffen Sie Glück! In – für den Focus ungewöhnlich – um­fang­reichen zehn Seiten wird der Leser gemahnt, sein Glück nicht im Anhäu­fen materieller Güter zu suchen. Ende September 2004 befasst sich dann die Illustrierte Stern in der Rubrik „Wissenschaft und Gesundheit“ unter “Seele – Sexualität“ mit dem Thema Glück. Stern-Mitarbeiter Torben Müller schreibt:

Heute spüren Wissenschaftler unterschiedlichster Fachgebiete dem Glück, seiner Entstehung und seinen Auswirkungen hinterher: Psychologen, Soziologen, Biologen, ja sogar Wirtschaftswissenschaftler gehören zum Lager der Glücksforscher. Sie versuchen, ein Phänomen zu erklären, das sie kaum in Worte fassen können[5].

 

Es fällt auf, dass zahlreiche Publikationen zum Thema „Glück“ offensichtlich reichlich Absatz erfahren und viele Medien, bis hin zu Werbesendungen, sich mehr oder weniger erfolgreich der Thematik annehmen. Absicht dieser Arbeit kann es nicht sein zu ergründen, warum dieses aktuelle Interesse am Thema besteht. Es können allenfalls Vermutungen dazu angestellt werden. Aber es soll ein Blick darauf geworfen werden, inwieweit sich die Vorstellungen des Menschen vom Glück über die Jahrtausende hinweg verändert haben.

 

3         Antike Glückslehren: Die Epoche des Hellenismus

Die Blütezeit der großen griechischen Philosophen Sokrates[6], Platon[7]  und Aristoteles[8], fand durch die Herrschaft Alexanders des Großen[9] ein Ende und es entstand die Epoche des Hellenismus. Dem Gedanken der Fremd­­be­stimmung, der den Menschen eine zugewiesene Rolle unterstellt, folgte im Zuge der Neuorientierung eine Privatisierung und Individualisierung des Glücks[10]. Dem allen voran stehenden Sinn, dem höchsten Gut, griechisch telos[11], nähert man sich in hellenistischer Vorstellung durch die Erreichung aller Zwecke, die autonom bzw. subjektiv gesetzt werden[12].  Die Erfüllung aller sich vorgenommener Zwecke wird mit der Eudaimonia, der vollkommenen Glückseligkeit, belohnt[13]. Der Erfolg beruht jedoch auf bestimmten Regeln in der Vorgehensweise. Hossenfelder verwendet den Begriff der Zweckökonomie, wonach das „allgemeine Glücksrezept ... nur stillbare Bedürfnisse gestattet. ... Entwickle nur solche Bedürfnisse, die du jederzeit befriedigen kannst, setze dir nur solche Zwecke, deren Verwirklichung außer Zweifel steht“[14]. Demnach muss eine jederzeit autonom durchführbare Vorgehensweise realistisch erscheinen. Dies gelingt natürlich am wahrscheinlichsten, wenn die Zahl der Bedürfnisse gegen Null geht[15]. Für den Weg zum Glück lassen sich in dieser Zeit drei philosophische Schulen erkennen: die Skeptiker, die hier nicht vertieft betrachtet werden sollen, die Stoiker und die Epikureer.

3.1      Stoizismus - Grundlagen der Philosophie

Die Stoa lässt sich in drei Abschnitte untergliedern, so dass man die alte Stoa (4. und 3. Jh. v. Chr.), die mittlere Stoa (2. und 1. Jh. v. Chr.) und die Stoa der Römischen Kaiserzeit unterscheiden kann[16]. Gegründet wurde die Schule um 300 v. Chr. von Zenon aus Kitium auf Zypern. In der stoa poikile, einer bunten Säulenhalle auf dem Markt in Athen, die als Treffpunkt diente, liegt der Ursprung der Bezeichnung „Stoiker“[17]. Sie behandeln ihre Philosophie in den Teilgebieten Logik, Physik und Ethik.

3.1.1      Logik und Physik

Die Logik umfasst die Rhetorik, Ausgangspunkt der heutigen Terminologie, und die Dialektik, welche sensualistisch[18] geprägt ist. Der Physik liegt der monistische[19] Materialismus zu Grunde, bei dem alles Bestehende, Tugend, Seele, ja sogar Gott einem Stoff zugeordnet werden können. Nur Raum und Zeit sind körperlos. Dieser Stoff leitet die vernünftigen Kräfte, deren letzte Instanz in der Urkraft, der Gottheit, liegt. Diese antreibende Urkraft wird durch den Atem oder durch Feuer symbolisiert, offenbart sich in der Vernunft und folgt einer unerbittlichen Notwendigkeit, welche als Schicksal bezeichnet wird (teleologischer Pantheismus) [20]. „Die menschliche Seele ist ein Abbild der Allseele. Sie ist ‚göttlichen  Geschlechts’ ... “[21].

3.1.2      Ethische Grundlagen

Die stoische Ethik erkennt, dass menschlichem Verhalten der Selbsterhaltungs­trieb zu Grunde liegt. Dieser lässt sich allegorisch mit einem Kind erklären, das für sich einnimmt, was es in seiner Wahr­nehm­ung als zugehörig bestimmt. Ab dem jugendlichen Alter unterliegt das Denken jedoch immer mehr der Ratio, welcher der Mensch seine Handlung unterzuordnen hat[22]. „Der Entschluß dazu erfolgt aus freier Wahl ... (authairesis) ... “[23]. Hierbei ist die hellenistische Individualität wieder zu erkennen. Trotz alle dem nennt man den Stoiker einen Kosmopoliten, der, geleitet von dieser Zueignung (oikeiosis), auch Fürsorge für Mitmenschen empfindet und so die Gesellschaft zu schützen und mitzugestalten vermag.  Das stützt sich wiederum auch auf die Vorstellung, dass alle Menschen von Natur aus Brüder und von der selben Vernunft geprägt sind[24]. Dieser Natur soll sich der Mensch ohne Einschränkungen unterstellen. Das Ziel besteht im Einklang zwischen dem vorbestimmten Lauf der Dinge und der Natur des Einzelnen.

Da der Hellenist nur Verfügbares erstreben soll (vgl. oben, Punkt 3), beschränkt sich sein Visier auf die innere Einstellung des Menschen, da diese wohl das einzig wirklich Beeinflussbare zu sein scheint. Alles andere Unverfügbare bezeichnet der Stoiker als gleichgültig (adiophoron), da ja dieses keinen Einfluss auf das Glück ausüben kann. Trotzdem werden auch diese Dinge unterteilt. Zum einen gibt es völlig gleichgültige Dinge, die weder positive noch negative Triebe bewirken, wie z.B. die Anzahl der Haare auf dem Kopf[25]. Zum anderen gibt es Bevorzugtes (praeposita: Gesundheit, Reichtum) und Zurück­gesetztes (reiecta: Krankheit, Armut)[26], was aber, wie alles andere, nicht zum Glück beiträgt. Demnach ist es auch einem Kranken möglich vollkommen glücklich zu sein. Entscheidend ist allein die innere Einstellung, um die voll­kommene Glückseligkeit (Eudaimonia) zu erreichen. „Das Mittel, diese zu gewährleisten, [ist], keine falschen Werturteile zu fällen, so daß sich Tugend als ‚aufrechte Vernunft’ definieren“[27] lässt. Mittel zum Glück ist also die stimmige Vernunft, die sich zur Tugend weiterentwickelt. Den Stoikern folgend ist sie lehrbar und erlernbar, unverlierbar (Ausnahme bei Trunkenheit oder Wahnsinn) und kennt keine Grade oder Abstufungen. Nach Hossenfelder wird dies „einleuchtend und verliert alles Paradoxe“, wenn gilt, dass  „[der] einzige Zweck, den man haben soll, ist, daß man keine Zwecke haben soll; der einzige wahre Wert ist die Erkenntnis, daß es keine wahren Werte gibt“[28]. Der Weg zum Glück gelingt folglich über die Autarkie der Tugend.

Praktiziert wird dies in der menschlichen Handlung, an deren Beginn ein Trieb steht, welcher der Prüfung durch die Ratio unterliegt. Einer einwandfreien Zustimmung folgt also, gemäß der Natur, eine richtige Handlung. Bei einer Fehlhandlung gibt die Vernunft jedoch fälschlicherweise ihr Einverständnis und somit steigert sich dieser Anfangstrieb in den Affekt, dem übersteigerten Trieb. Dies gilt es zu vermeiden (Affektenlehre - Affektenfreiheit)[29].

Zwischen vier übergeordneten Affekten ist zu differenzieren. Die „Begierde ist ein unvernünftiges Sichausstrecken oder die Verfolgung eines erwarteten Gutes“[30], die „Furcht ... eine unvernünftige Verrenkung oder die Flucht vor einem erwarteten Schrecken“[31], die „Unlust ... ein unvernünftiges Sichzusammenziehen der Seele oder die noch frische Einbildung der Gegenwart eines Übels, bei dem ein Sichzusammenziehen für notwendig gehalten wird“[32] und die „Lust ... ein unvernünftiges Anschwellen oder die noch frische Einbildung der Gegenwart eines Gutes, bei dem ein Anschwellen für notwendig gehalten wird“[33]. Diesen Affekten stehen die Wohlaffektionen gegenüber, zu denen Freude, Vorsicht und Wollen zählen[34]. Der absolut weise, glückliche Mensch lebt also in Apathie, was soviel wie Freiheit von Erregung bedeutet[35].

In der Stoa stehen sich der Weise und der Tor antithetisch gegenüber:

Das Ideal eines vollkommenen und glücklichen Lebens erläuterten die Stoiker an der Figur des Weisen. Er dient dazu, für konkrete Situationen das richtige Verhalten anschaulich darzustellen. Der Weise macht grundsätzlich alles richtig, und zwar ist er der einzige, der – auch in den kleinsten Dingen – überhaupt irgend etwas vollkommen richtig macht. Denn ihm gegenüber steht der Tor, und zwischen beiden gibt es keine Zwischenstufen, weil die Tugend wegen ihrer Einfachheit keine Garde kennt. Man ist entweder ein vollkommener Weiser oder ein vollkommener Tor.[36]

3.2      Epikureismus

Die Schule Epikurs[37] wurde um 306 v. Chr. in einem athenischen Garten gegründet, weswegen deren Vertreter auch die Gartenphilosophen genannt werden. Epikur wuchs bescheiden auf und wurde später mit platonischer, intensiver noch mit der Lehre Demokrits vertraut gemacht[38]. Seine Philosophie kann man durch die Kanonik, die Physik und die Ethik erklären.

3.2.1      Kanonik und Physik

In der Kanonik basiert jegliche Erkenntnis auf der Sinneswahrnehmung, durch die man befähigt ist, Wahres und Falsches einzuordnen.  Alle Wahrheit liegt in der Empfindung. Die Physik lehnt sich stark an die Atomlehre Demokrits an, die den leeren Raum und bewegte Atome voraussetzt. Der unterschiedlich schnellen, senkrechten Bewegung der Atome fügt Epikur dementsprechende Abweichungen der Richtung hinzu, um den Zusammenprall einzelner Atome  erklären zu können[39].  Die Naturwissenschaft spielt um der Aufklärung willen eine große Rolle: Sie soll den Aberglauben verdrängen und den Menschen von Furcht befreien[40].

3.2.2       Ethik

Die ethischen Grundvorstellungen lassen sich mit dem Begriff Eudämonismus erarbeiten. Der Sinn des Lebens liegt demnach im Widerfahren von Glück­seligkeit, die nach epikureischer Ansicht im Hedonismus[41] erfüllt wird. Da sich die Wahrnehmung rein physisch gesehen auf das Gefühl beschränkt, zielen die Epikureer auf die richtige Verwendung der Lust ab, wobei die körperliche zwar Weg, die geistige Lust dagegen Ziel ist[42]. In ihr erlangt der Mensch die Ruhe und Ausgeglichenheit, die in die Erregungsfreiheit (ataraxie) mündet. Dadurch erhofft sich der Gartenphilosoph die Beseitigung von Unlust, die er als größten Feind betrachtet[43]. 

Eine Art der Unlust stellt die Furcht dar, welche aus der „Erwartung eines drohenden Übels“[44] entsteht. Zum einen gibt es die Angst vor dem Tod.  Da die Seele aber nicht als unsterblich gilt, relativiert sich das Problem, „ ... denn das Aufgelöste ist ohne Empfindung, und das Empfindungslose betrifft uns nicht“[45], und „ ... was nicht belastend ist, wenn es eintritt, schmerzt grundlos, wenn es erwartet wird“[46]. Zum anderen wird die Furcht vor den Göttern erwähnt. Dies erübrigt sich durch die Vorstellung, dass die Gottheiten in Zwischenwelten (intermundien)[47] leben und dort beispielhaft ihr vollkommenes, glückliches Dasein genießen, ohne in unsere Welt einzugreifen[48]. Eben gerade hier spielt die Wissenschaft eine wichtige Rolle, da ja diese die Natur logisch zu erklären versucht, um den Menschen von dieser Angst zu befreien.

Eine weitere Art von Unlust erkennen wir in den Begierden, die durch ständiges Streben nach neuen Genüssen das menschliche Dasein erschweren[49]. Die Lösung sehen die Epikureer in der Beschränkung auf die Befriedigung der notwendigen Bedürfnisse (vgl. oben, Punkt 3), „wofür aber in der Natur vorgesorgt sei“[50]. Darüber hinaus gilt:„ ... was bestimmte Genüsse verschafft, zieht Lästiges nach sich, das viel größer ist als der Genuß“[51]. Eine große Herausforderung der Garten­philo­sophen liegt im Betrachten des Schmerzes, der mit einer vernünftigen Haltung wenig gemein hat. In dieser Hinsicht lässt sich Epikur als großer Optimist darstellen. Er betrachtet den Schmerz als Chance für ein besseres Leben, wenn er nachlässt[52]. Er lehrt aber auch die Verdrängung des Schmerzes durch die angeeignete geistige Lust, welche die Möglichkeiten der Erinnerungen und Zukunftsfantasien in sich birgt. In seinem Sterbebett schreibt Epikur: „Die Inkontinenz und die Koliken gehen weiter und lassen auch nicht in ihrer Schärfe nach. Aber all dem gegenüber steht in meiner Seele die Freude über die Erinnerungen an unsere Gespräche“[53]. Epikur tröstet Kranke bezüglich ihrer Schmerzen in einem Brief an Menoikeus: „Entweder die Zeit oder das Leid ist klein“[54], was heißen soll, dass man entweder bald stirbt oder die Freuden des Lebens überwiegen. Die Überwindung der Unlust in ihren Facetten ist Ziel auf dem Weg zum Glück.

Auch bei Epikur nimmt die Vernunft eine besondere Stellung ein.

Die Vernunft lehrt nämlich, daß es kein angenehmes Leben gibt, wenn es nicht vernünftig und gut und gerecht ist, und auch kein vernünftiges und gutes und gerechtes, das nicht angenehm ist. Die Tugenden fügen sich zum angenehmen Leben zusammen, das angenehme Leben gehört untrennbar zu ihnen.[55]

 

Vernunft ist Quelle der Selbstgenügsamkeit, die „ein großes Gut [ist], nicht damit wir uns einfach mit Wenigem begnügen, sondern damit wir uns, sollte das Viele mal fehlen, auch am Wenigen freuen können ... [wissend,] daß das Natürliche bequem zu beschaffen ist, das Überflüssige aber schwer“[56] (vgl. oben, Punkt 3).
Ein wichtiger Aspekt wird auch im vernünftigen Vergleichen und Abwägen der Vor- und Nachteile gesehen[57]. Dazu gehört nach Epikur die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Erkenntnisse. So hat man die Möglichkeit von Schicksal unabhängig zu werden. Aussagen wie „carpe diem“, die – möglicherweise missverständlich – viele als Aufforderung zur Zügellosigkeit interpretieren, grenzt er ein:

... die Basis für ein angenehmes Leben [ist nicht übersteigerter Genuss], ... sondern nüchterne Überlegung, die die Ursache jeder Neigung und Abneigung zu ergründen sucht und Irrmeinungen aus dem Weg räumt, aus denen die meisten Unannehmlichkeiten für die Seele entstehen.[58]

 

Epikur empfiehlt die Gesellschaft zu meiden, lobt dagegen ein Leben im Verborgenen, da die Menschen nicht berechenbar sind[59]. Ein Staat ist ausschließlich zur Organisation der Gesellschaft durch positives Recht von Nöten, eine aktive Beteiligung ist auch nur bei starkem „Ehrgeiz, [so] daß dieser zu den notwendigen Begieren gerechnet werden muß“[60], angesagt. Umso intensiver pflegen die Epikureer ihre Freundschaft mit Gleichgesinnten, die nicht nur persönlich, sondern auch materiell vorteilhaft war. So wurde das Überleben und vor allem die Reinheit der Schule gesichert[61].

 

3.3      Lucius Annaeus Seneca  “De vita beata”

Lucius Annaeus Seneca, der es im Laufe seines Lebens zu hohem Ansehen und politischem Einfluss brachte, hat die Philosophie der Stoa nachhaltig beeinflusst.

3.3.1      Leben Senecas[62]

Im Jahre 4 v. Chr. wurde Seneca in Corduba als Sohn des Rhetors Lucius Annaeus Seneca, dem Älteren, geboren. In Rom wurde er in den Bereichen Rhetorik, Politik und stoische Philosophie geschult. Anfangs hielt er sich aus gesundheitlichen Gründen im Hintergrund. Im Jahr 33 n. Chr. startete er seine Karriere und bekleidete das Amt des Quästors. Zwei Jahre später heiratete er Pompeia Paulina und wurde 41 n. Chr. wegen Ehebruchs nach Korsika verbannt. Auf der Insel verharrte er bis 49 n. Chr., bis er von der Frau des Claudius nach Rom zurückgeholt und mit der Erziehung ihres Sohnes Nero beauftragt wurde. Mit der Thronbesteigung Neros wurde er einer der mächtigsten Staatsmänner Roms. Gerade in dieser Zeit vergrößerte sich nicht nur sein Ansehen, sondern – durch Schenkungen Neros – auch sein Vermögen. Er wählte, nach Vorwürfen zur Beteiligung an der pisonischen Verschwörung, im Jahre 65 n. Chr. den Freitod.

 

3.3.2      Philosophie Senecas

Das Werk „Vom glücklichen Leben“ wurde vermutlich in den 50er Jahren n. Chr. verfasst. Diesen Zeitraum kann man als Höhepunkt Senecas Macht und Reichtum bezeichnen, so dass durch seinen Lebenswandel die Glaubwürdigkeit seiner philosophischen Überzeugung von Zeitgenossen in Frage gestellt wurde. Einer seiner Kritiker war Publius Suillius, der im Jahre 48 n. Chr. öffentlich Senecas Lebensführung angriff, was vielleicht für die Inhalte von „de vita beata“ prägend war [63].

Der erste Teil ist eine philosophische Abhandlung über ein gelingendes Leben, wogegen Seneca im zweiten Abschnitt den Wert der Philosophen und in diesem Zusammenhang die richtige Einstellung zum Thema „Reichtum“ darstellt. Obwohl er deutlich ein Anhänger der Stoa war und dies in dem Werk auch klar sichtbar wird, legte er unter Punkt 3.2 zunächst fest, dass er sehr wohl eine subjektive Stellungnahme beabsichtigt.

Wie oben[64] festgestellt,  ist Glück nur durch die Harmonie zwischen der göttlichen Allnatur und dem Menschen möglich[65], welche durch die Vernunft herzustellen ist, auch weil diese ein Mittel für das Bewusstsein des Glücks ist[66]. Wer diese unerschütterliche Einheit[67] in sich trägt, „ ... den begleiten mit unausweichlicher Notwendigkeit eine beständige Heiterkeit und eine tiefe, aus der Tiefe kommende Freude, da er das Seine genießt und Größeres als das, was ihm gehört, nicht begehrt“[68]. Übereinstimmungen mit der stoischen Philosophie lassen sich auch in der Betrachtungsweise des Guten und des Übels finden. Die Verachtung der Lüste durch die Herrschaft der Tugend als höchstes Gut, woraus eine gute Seele entsteht und eine schlechte Seele als höchstes Übel, sind elementar für dieses Konzept[69]. Die Hauptabsicht besteht in dem Unternehmen „... deum effingas“[70]. Da die Lust nicht zu befriedigen und unberechenbar ist, soll man der Tugend folgen, die Lust dagegen muss beherrscht werden[71]. Aus diesem Grund verurteilt er die Anhänger Epikurs, die ihre Ehre durch unmoralisches Handeln verlieren und hierfür eine Recht­fertigung in der Philosophie suchen[72]. Dadurch lässt sich der schlechte Ruf der Epikureer und die daraus folgende Bezeichnung Sekte nachvollziehen[73]. Der Lehre Epikurs hat Seneca – im Gegensatz zu weiteren Vertretern der Stoa – nichts entgegenzusetzen, da diese „... sancta ... et recta praecipere ...“[74], so dass er diese sogar als „tristia“ bezeichnet. Der Natur muss nämlich der Epikureer ebenso wie der Stoiker gehorchen. Seneca bestätigt teilweise sogar Epikurs Argumentation[75], wenn er formuliert: „... parum est autem luxuriae quod naturae satis est“[76]. Deshalb plädiert Seneca für die Tugend, weil „ ... nicht zu befürchten [ist], daß es irgendein Übermaß gibt, weil ihr selbst Maß innewohnt“[77]. Er gesteht aber auch den Weisen gewisse Lüste zu, die jedoch bescheiden bleiben sollen und nachrangig zu beachten sind. Sonst würde man „... hilarem insaniam insanire ac per risum furere“[78]. Alles, was nicht in die Kategorien bonus  und malus passt, ist „ ... ein wertloser Haufe von Dingen, der dem glücklichen Leben weder etwas entzieht, noch ihm etwas hinzufügt ...“[79]. Diese werden auch bei Seneca in praeposita und reiecta eingeteilt, gesteht diesen dennoch einen bestimmten Wert zu[80]. Und damit beginnt er, seinen Lebenswandel zu verteidigen bzw. mit seiner Philosophie zu versöhnen.

3.3.3      Apologetische Absichten

Seneca stellt fest, dass ein Weiser wohl Krankheit zu ertragen vermag, sich dennoch mehr an seiner Gesundheit erfreuen kann[81]. Ähnlich verhält es sich bei ihm zum Thema Reichtum[82], wobei er glaubt, sich vor Abhängigkeit und Übermütigkeit mit richtiger Einstellung schützen zu können[83]. Was er seinem Kritiker entgegenhält, offenbart sein Verhältnis zum Wohlstand in seiner Lebensführung: „divitiae meae sunt, tu divitiarum es“[84]. Er hält es für stimmig, weiterhin die bevorzugten Dinge zu erstreben, obwohl sie dem Glück nichts hinzufügen[85].

Verteidigen musste er auch die Sinnhaftigkeit von Philosophie und damit seinen Stand als Philosoph. Er entgegnet Kritikern mit der Feststellung, dass auch er sich nicht als weise bezeichnet, er aber an seinen Fehlern arbeitet, um „ ... ad malis melior ... “[86] zu sein. Jeder sollte seine Schwächen erkennen und sich nicht – von Neid getrieben – mit Lastern anderer beschäftigen[87], mahnt er erkennbar verärgert seine Kritiker und schiebt zynisch nach, dass sie auch den Sinn seiner Worte wohl kaum verstehen[88].  Nach Seneca versuchen Philosophen lediglich Ideale in Angriff zu nehmen, „ ...mente maiora concipere ...“[89], um gegebenenfalls zu erkennen, dass es vielleicht nie zur Realisierung höchster Ziele kommt[90]. Denn wenn Philosophen ihre Theorien vollkommen durchsetzen könnten, wären sie wohl die glücklichsten Menschen[91]. Senecas Forderung: „... suspice, etiam si decidunt, magna conantis“[92].

 

4         Moderne Glückslehren

An modernen Glückslehren bietet das 20. Jahrhundert eine reiche Auswahl. Zu traditionellen abendländischen Glaubensgemeinschaften und dem erstar­ken­den Islam – der auch im alten Europa zwischen Berlin und Marseille an Einfluss noch gewinnen dürfte und dessen Anhänger, in einer uns als mittelalterlich erscheinenden Einstellung, die unmoralische westliche Lebensweise verab­scheuen[93], wie einst die Stoiker die Unmoral der Epikureer[94] - kamen relativ junge Religionsgemeinschaften, wie die Sekte der Scientologen[95], die dem Suchenden Glück versprechen. In der Esoterik werden die Grenzen zu religiösen Inhalten fließend und die zugrunde liegenden Philosophien sind bisweilen sehr individuell. Deren Postulat reicht von ganzheitlichen Veränder­ungen in der Lebensführung bis hin zur Anwendung simpler Techniken.

4.1      Philosophen der Moderne

Die Geschichte des 20. Jahrhunderts am nachhaltigsten beeinflusst hat sicherlich der deutsche Wirtschaftswissenschaftler, Philosoph und Journalist Karl Marx[96], der zusammen mit seinem Freund Engels seine Theorien entwickelte[97].

Mit der Gedankenwelt Hegels vertraut, entwickelte Marx seine Geschichtstheorie des hist. Materialismus. Sein politischer Einfluss auf die soz. Störung der Zeit war groß (1848 mit Engels "Kommunist. Manifest", 1864 Führer der I. Internationale), sowie sein Hauptwerk "Das Kapital" (1867), das zur Basis aller kommunistischen und sozialistischen Ideologien wurde.[98]

 

Die Glückslehre, Kommunismus genannt, setzt auf eine Vergesellschaftung der Güter und Produktionsmittel, obwohl schon nach Seneca diese Dinge dem Glück nichts hinzuzufügen können[99], sowie auf eine Einebnung der Klassen­unter­schiede[100]. Dies wurde im real existierenden Sozialismus angestrebt und war Ursache zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzungen in der Welt, geführt um der Ideologie – des kommunistischen Staates – willen, und ganz im Gegensatz etwa zu epikureischen Überlegungen, wonach der Staat nicht zu den notwendigen Dingen[101] zu rechnen sei. Unbestritten aber strebte Marx nach dem Ideal der Gerechtigkeit und so empfiehlt es sich, Senecas Rat zu folgen, nämlich auch Gescheitertes zu honorieren, wenn Großes versucht wurde[102].

 

Nicht weniger revolutionär, in ihren Auswirkungen aber weitaus friedvoller, trafen die Theorien von Sigmund Freud[103] auf die Denkweisen seiner Zeitgenossen.

Österreichischer Nervenarzt; Professor in Wien (1938 Emigration nach Großbritannien), begründete die Psychoanalyse; beeinflusste die Psychologie durch seine Theorien über die seelische Struktur, das Unbewusste, die Triebdynamik, Traumdeutung etc. Funktionelle seelische Erkrankungen erwiesen sich ihm als Resultate von Kompromissbildungen zwischen einem Über-Ich und verdrängten triebhaften Regungen, die er hauptsächlich auf die Libido zurückführte. Seine Lehre war besonders zu seinen Lebzeiten als Pansexualismus[104] schweren Angriffen ausgesetzt[105].

 

Seine Erkenntnis, dass Störungen der Psyche in Form von Neurosen oft Folge eines unterdrückten Trieblebens sind[106], hat – möglicherweise auch fehlinter­pretiert[107] – Generationen zu sexueller Freizügigkeit animiert. Einen Höhepunkt erlebte diese in entsprechenden Lebensformen der Hippies in der Flower-Power-Zeit. Ganz im Sinne der mehr als 2000 Jahre zuvor definierten hellenistischen Vorstellungen wurde Zweckökonomie gelebt und Glückseligkeit angestrebt. Dabei handelte es sich, etwa bei Demonstrationen für den Frieden, durchaus um Kosmopoliten, die sich – vergleichbar stoischer Ethik – in Für­sorge um den brüderlichen Mitmenschen übten[108] und das Glück, in Anlehnung an Kritiker der spätbürgerlichen Industriegesell­schaft[109], im Ausstieg aus der etablierten Wohlstandsgesellschaft suchten.

 

Erich Fromm[110] wurde in Frankfurt/Main als Sohn eines jüdischen Wein­händlers geboren, versuchte sich zunächst in Talmud- und Jurastudien, nahm 1926 in München das Studium der Psychologie und Psychiatrie auf und arbeitete schließlich ab 1930 im Frankfurter Institut für Sozialforschung mit  Adorno, Horkheimer und Marcuse zusammen. Unter dem Eindruck der Judenverfolgung erfolgte 1934 die Emigration nach New York. 1939 distanzierte er sich offen von Adorno und begründet mit dem Werk „Die Kunst des Liebens“ die Neo-Psychoanalyse. 1976, vier Jahre vor seinem Tod, veröffentlichte der inzwischen emeritierte Professor das Buch „Haben oder Sein“[111].

4.2      Erich Fromm „Haben oder Sein“

Erich Fromm versucht eine „empirische psychologische und gesellschaftliche Analyse der beiden Existenzweisen[112]“ Haben und Sein. Sein Weg zum Glück ist der Weg vom Haben zum Sein[113]. Er verdeutlicht zunächst, dass der Mensch durch den sogenannten „Gesellschafts-Charakter[114]“ einer Prägung ausgeliefert ist. Dieser ist „ ... in unserem Fall von dem Wunsch gekennzeichnet, Eigentum zu erwerben, um es zu behalten und zu vermehren, das heißt Profit zu machen“[115]. So definiert sich der Mensch mit der Feststellung „ ... ich bin, was ich habe. Mein Eigentum begründet mich und meine Identität“[116]. Daraus resultiert Macht, ausgeübt an Objekten, an Mitmenschen, wenn das Verhältnis zueinander Besitzcharakter annimmt, und schließlich sogar an uns selbst, wenn unsere „Energie in den Dienst des eigenen Erfolges [gestellt wird, und] ... daß wir unser Ich als Ding empfinden, das wir besitzen, und daß dieses ‚Ding’ die Basis unserer Identitätserfahrung ist“[117].

Fromm unterscheidet dieses charakterbedingte Haben vom akzeptablen funktionellen Haben, welches er in Bezug auf die Befriedigung der Grund­bedürfnisse als existenziell anerkennt[118] (vgl. oben, Punkt 3.2.2 und Punkt 3.3.3). Fromm sieht keineswegs in der Askese oder Besitzlosigkeit das Glück[119], kritisiert aber auch sozialistische Denkweise, hinter der er „ ... ihre wahre Motivation ... : Neid“[120] und damit Habenorientierung erkennt.

Der Mensch versucht seine Sehnsucht nach Vollkommenheit und Glück „ ... in der Überlegenheit gegenüber anderen, in seinem Machtbewußtsein und in letzter Konsequenz in seiner Fähigkeit, zu erobern, zu rauben und zu töten“[121] zu befriedigen. Das Vergnügen, das durch gesellschaftlichen Status erzeugt werden kann, umfasst zwar ein Gefühl der Zufriedenheit, ist aber, weil es mit keiner inneren Weiterentwicklung einher geht, nicht nachhaltig. Der so motivierte Mensch ist nicht glücklich. „Die Freudlosigkeit seines Lebens zwingt ihn im Gegenteil, immer wieder nach neuen und noch aufregenderen Vergnügen zu suchen“[122].

Worauf es ankommt, ist Freuds Auffassung, dass das Vorherrschen der Besitzorientierung kennzeichnend für die Periode vor dem Erreichen der vollständigen Reife sei und als pathologisch angesehen werden müsse, wenn es im späteren Leben dominierend bleibt. Mit anderen Worten, für Freud ist der ausschließlich mit Haben und Besitz beschäftigte Mensch psychisch krank und neurotisch; daraus folgt, daß eine Gesellschaft, in der die anale Charakterstruktur überwiegt, krank zu nennen ist.[123]

 

Um langfristig Glück zu gewährleisten, muss man nach Fromm die Existenzweise des Seins anstreben, denn „Freude ist eine Begleiterscheinung produktiven Tätigseins“[124], „ ...nicht im Sinne von Geschäftigkeit, sondern im Sinne eines inneren Tätigseins, dem produktiven Gebrauch der menschlichen Kräfte“[125]. Das bedeutet nicht, sich in die Arbeit zu flüchten, dem wirtschaft­lichen und technischen Fortschritt, dem Haben und nicht dem Sein zu dienen, nur zu konsumieren und politisch passiv zu sein[126].

„Es bedeutet, sich selbst zu erneuern, zu wachsen, sich zu verströmen, zu lieben, das Gefängnis des eigenen isolierten Ichs zu transzendieren, sich zu interessieren, zu lauschen, zu geben“[127], auch wenn es schwierig und gefährlich erscheint, sich auf das Sein einzulassen und es dafür Mut braucht[128]. „Freude also ist es, was wir auf unserem Weg hin zum Ziel der Selbst­ver­wirklichung erleben“[129].  Dies bestätigt der Dalai Lama mit seiner bekannt gewordenen Aussage: “Der Weg ist das Ziel“.

 

4.3      Neurobiologische Zusammenhänge

Glück lässt sich nicht nur in kognitiven Erfahrungen, sondern auch in medi­zinischen Erkenntnissen belegen. Denn menschliches Verhalten und subjektives Gefühlserlebnis werden durch bestimmte Regionen im Gehirn gesteuert. Positive oder negative Empfindungen werden durch Botenstoffe eingeleitet.

Serotonin, ein Verwandter des Dopamins, sorgt für die Harmonie in uns und bewahrt die Psyche davor, sich von äußeren Ereignissen aus der Bahn werfen zu lassen. Neben diesen Monoaminen schüttet der Körper im Glücksfall weitere Hormone wie Oxytocin und körpereigene Drogen, die Endorphine, aus, die uns entspannen und sogar benebeln. Das Wohlgefühl können wir im ganzen Körper spüren: Wenn zum Beispiel der Puls innerhalb von Sekundenbruchteilen rund fünf Schläge pro Minute ansteigt oder es uns kalt über den Rücken läuft.[130]

 

Die Beeinflussbarkeit körperlicher Produktion solcher Botenstoffe hält Dr. David Servan-Schreiber für gegeben und hält es in seinem Buch „Die neue Medizin der Emotionen“ für möglich, z.B. Antidepressiva durch willentliche Beeinflus­sung des autonomen Nervensystems zu ersetzen[131]. „Wenn Stress uns krank macht, so wundert es nicht, dass seine innere Bewältigung uns gesund macht“[132]. Die neurobiologischen Erkenntnisse lehren uns, dass unser Glücksempfinden, also Freud und Leid, auch mit Chemie zu tun hat. Wir können mit unserem Willen zwar steuern, aber Torben Müller fragt im Stern:

Doch wie viel Spielraum haben wir, um Freude und Zuversicht zu lernen? Ist unsere Fähigkeit zum Glücklichsein sogar genetisch programmiert? "40 bis 50 Prozent unserer Eigenschaften werden von den Erbanlagen bestimmt, die zum Beispiel eine Neigung zu Depressionen begünstigen können", sagt Glücksforscher Diener.[133]

 

Früher oder später werden Genforscher wohl den Zugriff auf die entsprechende DNS-Struktur haben. Führt sich Fromms Haben-oder-Sein-Diskussion dann ad absurdum, weil sich der Haben-Orientierte, finanzierbar von seinem Vermögen, gentechnisch das Glück sozusagen implantieren lassen kann?

Die Psychologin Ursula Staudinger von der International University Bremen warnt jedoch davor, die Rolle der Gene als Persönlichkeitsgestalter zu überschätzen: "Das Erbgut allein bewirkt gar nichts, es kann nur in Interaktion mit der Umwelt aktiv werden", sagt sie.[134]

 

„Freude ist ein Gefühl, das sich einstellt, wenn es uns gelingt, die vielen im Gehirn parallel laufenden und sich gegenseitig störenden Verarbeit­ungs­prozesse zu harmonisieren“[135], definiert der Gehirnforscher Gerald Hüther und stellt fest, dass Harmonie nur möglich ist, wenn Unstimmigkeiten und Probleme vorhanden sind, die sich zu einer Lösung und dadurch zu einem Erfolgserlebnis entwickeln können. Er behauptet darum: „Ohne immer wieder auftretende Störungen, ohne Unruhe im Gehirn, wären wir nicht mehr lebendig“.

 

5         Zusammenfassung

Knapp dreißig Jahre nach Erscheinen des Buches „Haben oder Sein“ haben sich – so scheint es – die Menschen, die Regierungen und die Konzerne dieser Welt über die fortschreitende Globalisierung gänzlich dem Denken des Habens verpflichtet, sind selbst Gegenstand geworden[136] und müssen perfekt funktionieren, ob im gehobenen Management oder in niederen Diensten –Wirtschaftlichkeit heißt das oberste Gebot. Wer mag – angesichts der daraus entstehenden Zukunftsängste zu Arbeitsplatzverlust und Versorgungs­unsicher­heit – den von Fromm geforderten Mut aufbringen, diesem Gesellschafts-Charak­ter zu widerstehen, um sich über das Sein zu definieren?

 

Sicher - die Lehren von Marx und Engels, die unter anderem durch die Übereignung der Güter auf die Volksgemeinschaft[137] das Glück bringen wollten, gelten – spätestens seit dem Zusammenbruch des Ostblocks – in unseren Tagen als gescheitert. Mit Parolen wie „Wir sind das Volk“ haben sich viele Menschen gegen den Kommunismus gewehrt und die Systeme zu Fall gebracht. Es war unangenehm im kommunistischen Staat zu leben und es gibt „...kein vernünftiges und gutes und gerechtes [Leben], das nicht angenehm ist“ (vgl. oben, Punkt 3.2.2 – Textstelle zu Fußnote 55). Das Glück konnte der materialistische Ansatz den Menschen weder in Europa, noch in Asien und auch nicht im mittelamerikanischen Kuba bescheren, was Fromm dem Haben-orientierten marxistischen Ansatz dreizehn Jahre vor dem Mauerfall prophezeit[138] hatte. Aber - als Folge des Zusammenbruchs der Sowjetunion und des damit entstandenen Machtvakuums definiert jetzt die einzig verbliebene Supermacht, die USA, stärker als je zuvor, das Glück der Menschen dieser Welt durch Ausübung von Macht, die sich durch den Besitz teue­rer Waffensysteme im Haben begründet und die Selbstbestimmung der Betrof­fenen als nachrangig einstuft (vgl. oben, Punkt 3.1.2 Textstelle zu Fußnote 23).

 

Sigmund Freud hätte eine so geartete Gesellschaft als krank bezeichnet[139]. Er und seine Schüler haben zum freizügigeren Denken auch im Umgang mit Sexualität nicht nur bei den Hippies beigetragen. Die Erfindung der Pille begünstigte noch die Sorglosigkeit im Zeitalter vor AIDS. Wurden die Menschen dadurch glücklicher? Wie Epikur und Seneca in der Antike und Fromm in der Moderne vorhersahen, führt vordergründige Befriedigung nicht zum Glück und verlangt nach mehr. So gesellte sich zur enthemmten Sexualität bald der enthemmte Drogenkonsum und zu viele junge Menschen folgten ihren Vorbildern[140] in den zu frühen Tod – Genüsse ziehen Lästiges nach sich[141].

Die ehemaligen Hippies haben inzwischen das Lebensalter von 50 Jahren deutlich überschritten, so dass die Vorzüge sexueller Freizügigkeit ohnehin an Bedeutung verloren haben dürften und die Generation der 68er hat – spätestens mit der Bestellung Joschka Fischers ins Amt des Außenministers – die Revolte auf der Straße nicht mehr nötig. Ihre Vertreter sitzen – wie es scheint desillusioniert – an den Schalthebeln der Macht, in den Redaktionen der Medien, manche sicher auch in Aufsichtsräten der Banken und Unternehmen.

 

Die Stoiker haben sehr wohl geahnt, dass ihre Vorstellung von der Autarkie der Tugend utopischen Charakters war. Genauso utopisch erscheint in der heutigen globalisierten, nachmarxistischen und desillusionierten Gesellschaft die Existenz­weise des Fromm´schen Seins.

Seneca empfiehlt, sich mit richtiger Einstellung, in Ansätzen vergleichbar diesem Sein, vor Abhängigkeit gegenüber den Dingen, dem Haben, zu schützen. Und Fromm empfiehlt: „ ... [aufzuhören,] Sicherheit und Identität zu suchen, indem wir uns an das anklammern, was wir haben“[142].  Es soll der Vergleich nicht so weit strapaziert werden, Freud als Neo-Epikur und Fromm als Seneca der Moderne zu bezeichnen. Aber die Antwort zur Frage, inwieweit sich die Vorstellungen des Menschen vom Glück über die Jahrtausende hinweg verändert haben, lautet: Die Unterschiede sind nur schwer festzustellen, mögen sich die Terminologien auch unterscheiden. Der Weg des Menschen zum Glück hat sich in 2000 Jahren kaum verändert.

 

6         Schluss

Woher kommt dann die Aktualität zum Thema Glück und das bestehende Interesse? In der Physik sollte die Naturwissenschaft der Aufklärung willen den Menschen von Furcht befreien[143] und doch kam, über tausend Jahre später, das abergläubische Mittelalter, dem erst wieder eine weitere Aufklärung als Gegenbewegung folgen musste. In der Geschichte haben wiederholt extreme Positionen des Gesellschafts-Charakters besondere gesellschaftliche Reaktionen hervorgerufen. So wurden die Menschen zu neuen Utopien geleitet oder alte Utopien lebten wieder auf. Vielleicht befindet sich das Pendel in unseren Tagen in einer besonderen Position, weshalb dem Glück, seiner Entstehung und seinen Auswirkungen so intensiv hinterhergeforscht wird. Oder ist es die menschliche Erkenntnis eigener Unvollkommenheit in einer Welt, die Perfektionismus zum Ziel hat und es nicht mehr gefragt ist, sich am Sein und an den Gefühlen zu orientieren? Ist der Grund für die Aktualität die nicht mehr gelingende Selbstverwirk­lichung in einer Arbeitswelt, die menschliche Leistung immer unwichtiger erscheinen lässt[144]?

„Die vernünftigen Menschen passen sich der Welt an; die unvernünftigen versuchen, sie zu verändern. Deshalb hängt aller Fortschritt von den Unvernünftigen ab“[145]. Auf der Suche nach Glück bedarf es vielleicht auch einer gewissen Unvernunft. Bauen wir doch auf die Jugend! Sie hat das Recht, auch  unvernünftig zu sein.


Literaturverzeichnis:

 

 

Bücher:

 

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Der Volksbrockhaus, Wiesbaden, 1972

 

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Zeitschriften:

 

Focus, Wochenzeitschrift, München, Heft 31/2004

 

Natur & Heilen, Monatszeitschrift für gesundes Leben, München, Heft 10/2004

 

Natur & Heilen, Monatszeitschrift für gesundes Leben, München, Heft 2/2005

 

Psychologie heute, Monatszeitschrift, Weinheim, Heft 12/2002

 


 

Internet:

 

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Bilder:

 

Zenon

Marx

 

 

Epikur

Freud

 

 

Seneca

Fromm

 

 

 

 

 

68er
(Der Außenminister – heute und früher
und der Bundeskanzler)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erklärung

 

 

 

 

Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benützt habe.

 

 

Kastl, 28. Januar 2005

..............................................

                                                                                               Lang Steffi

 



[1] Seneca, Lucius Annaeus, de vita beata, Stuttgart, 1990, Hrsg. Fritz-Heiner Mutschler in Reclam

[2] Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996

[3] vgl. Peters, Christoph, Hückelhoven, philo-forum.de, privates Internetprojekt (2001-2005);
URL: http://www.philo-forum.de/zeittafel/index.html [Dez. 2004], ständig aktualisiert

[4] Focus, Wochenzeitschrift, München, Heft 31/2004, S.74 f

[5] Homepage der Zeitschrift Stern, Glück, Freude, Hoffnung (28. Sept. 2004);
URL: http://www.stern.de/wissenschaft/gesund_leben/seele-sexualitaet/index.html [Dez. 2004]

[6] Sokrates             * 469 – + 399 v. Chr.

[7] Platon                 * 427 – + 347 v. Chr.

[8] Aristoteles          * 384 – + 322 v. Chr.

[9] Alexander der Große * 356 – + 323 v. Chr.

[10] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, Einleitung S. 17

[11] „Der Begriff des höchsten Gutes heißt im Griechischen ‚telos’ ...“ a.a.O., S. 17 

[12] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, Einleitung, S. 17

[13] vgl. a.a.O., S. 18

[14] a.a.O., S. 18

[15] vgl. a.a.O, S. 23 f

[16] vgl. Bradtke, Michael, Stoa und Epikureismus, private Homepage (24.08.2003)
des Lateinlehrers am Gymnasium Marianum im norddeutschen Meppen;
URL: http://www.mbradtke.de/ph001.htm [Nov. 2004]

[17] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, S. 63

[18] d.h. alle Erkenntnis beruht auf Sinneswahrnehmung (Duden Bd. 5, Mannheim, Leipzig u.a., 1997)

[19] d.h. alles aus einem Prinzip heraus erklärend (a.a.O.)

[20] vgl. Vorländer, Karl, Geschichte der Philosophie, 1902, Historische Texte und Wörterbücher – textlog.de, Hrsg. Peter Kietzmann, Berlin (13.11.2004); URL: http://www.textlog.de/6330.html [Dez. 2004]

[21] a.a.O; URL: http://www.textlog.de/6329.html [Dez. 2004]

[22] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, S. 69 f

[23] Vorländer, Karl, Geschichte der Philosophie, 1902, Historische Texte und Wörterbücher – textlog.de, Hrsg. Peter Kietzmann, Berlin (13.11.2004); URL: http://www.textlog.de/6186.html [Dez. 2004]

[24] vgl. Bradtke, Michael, Stoa und Epikureismus, private Homepage (24.08.2003) des Lateinlehrers am Gymnasium Marianum im norddeutschen Meppen; URL: http://www.mbradtke.de/ph001.htm [Nov. 2004]

[25] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, S. 68

[26] vgl. a.a.O., S. 115

[27] a.a.O., S. 66 f

[28] Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, S. 67

[29] a.a.O., S. 64 f

[30] a.a.O., S. 88

[31] a.a.O.

[32] a.a.O.

[33] a.a.O.

[34] vgl. a.a.O., S. 93

[35] a.a.O., S. 64

[36] a.a.O., S. 71 f

[37] Epikur                * 341 – + 270 v. Chr.

[38] Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, S. 163

[39] Vorländer, Karl, Geschichte der Philosophie, 1902, Historische Texte und Wörterbücher – textlog.de, Hrsg. Peter Kietzmann, Berlin (13.11.2004); URL: http://www.textlog.de/6183.html [Dez. 2004]

[40] vgl. Gindro, Severin und Vitali, David, Epikur – Über das Glück, Zürich, 1995, S. 79

[41] d.h. Streben nach Sinnenlust und Genuss (Duden Bd. 5, Mannheim, Leipzig u.a., 1997)

[42] Vorländer, Karl, Geschichte der Philosophie, 1902, Historische Texte und Wörterbücher – textlog.de, Hrsg. Peter Kietzmann, Berlin (13.11.2004); URL: http://www.textlog.de/6200.html [Dez. 2004]

[43] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehrern, Stuttgart, 1996, S. 164 f

[44] Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehrern, Stuttgart, 1996, S. 167

[45] Gindro, Severin und Vitali, David, Epikur – Über das Glück, Zürich, 1995, S. 75

[46] a.a.O., S. 52

[47] Vorländer, Karl, Geschichte der Philosophie, 1902, Historische Texte und Wörterbücher – textlog.de, Hrsg. Peter Kietzmann, Berlin (13.11.2004);  URL: http://www.textlog.de/6183.html

[48] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehrern, Stuttgart, 1996, S. 167 f

[49] vgl. a.a.O., S. 168 f

[50] a.a.O, S. 168

[51] Gindro, Severin und Vitali, David, Epikur – Über das Glück, Zürich, 1995, S. 78

[52] vgl. a.a.O., S 55

[53] a.a.O., S. 61

[54] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, S. 169

[55] Gindro, Severin und Vitali, David, Epikur – Über das Glück, Zürich, 1995, S. 58

[56] a.a.O., S. 56

[57] vgl. a.a.O., S 56

[58] a.a.O., S 57 f

[59] vgl. Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren, Stuttgart, 1996, S. 171 f

[60] a.a.O., S. 172

[61] a.a.O., S. 173

[62] Alle Angaben zur Biographie aus Seneca, Lucius Annaeus, 1990, Stuttgart,
Hrsg. Fritz-Heiner Mutschler in Reclam, S. 118 f
und info-antike.de, Beiträge von Schülereinnen und Schülern des Victoria-Luise-Gymnasiums in Hameln (12.03.1999), URL: http://www.info-antike.de/senecaf.htm [Nov. 2004]

[63] Seneca, Lucius Annaeus, de vita beata, Stuttgart, 1990, Hrsg. Fritz-Heiner Mutschler in Reclam, S. 116

[64] vgl. oben, Punkt 3.1.2

[65] vgl. Seneca, Lucius Annaeus, de vita beata, Stuttgart, 1990,
Hrsg.
Fritz-Heiner Mutschler in Reclam, unter Punkt 3.3

[66] vgl. a.a.O., unter Punkt 4.4. und 5.1

[67] vgl. a.a.O.´, unter Punkt 5.3

[68] a.a.O.´, unter Punkt 4.4

[69] vgl. a.a.O., unter Punkt 4.2 und 7.4

[70] a.a.O., unter Punkt 16.1 -... Gott ähnlich zu werden

[71] vgl. a.a.O., unter Punkt 7.4, 8.1, 9.2, 10.3 und 11.2

[72] vgl. a.a.O., unter Punkt 12.4 und 12.5

[73] vgl. a.a.O., unter Punkt 13.2

[74] a.a.O., unter Punkt 13.1 - ... sittlich Einwandfreies und Richtiges vorschreibt ...

[75] vgl. oben, Punkt 3.2.2. Ethik Epikur – Befriedigung der Bedürfnisse, wofür in der Natur vorgesorgt ist

[76] Seneca, Lucius Annaeus, de vita beata, Stuttgart, 1990,
Hrsg.
Fritz-Heiner Mutschler in Reclam, unter Punkt 13.1 - ... zu wenig ist aber der Genußsucht, was der Natur genug ist

[77] a.a.O., unter Punkt 13.5

[78] a.a.O., unter Punkt 12.1 - ... in einem heiteren Wahnsinn leben und unter Lachen rasen

[79] a.a.O., unter Punkt 4.3

[80] vgl. a.a.O., unter Punkt 22.4

[81] vgl. a.a.O., unter Punkt 22.2

[82] vgl. a.a.O., unter Punkt 22.3

[83] vgl. a.a.O., unter Punkt 21.4

[84] a.a.O., unter Punkt 22.5 - Der Reichtum gehört mir, du aber gehörst dem Reichtum

[85] vgl. a.a.O., unter Punkt 25.2

[86] a.a.O., unter Punkt 17.3 - ... besser als die Schlechten ...

[87] vgl. Seneca, Lucius Annaeus, de vita beata, Stuttgart, 1990,
Hrsg.
Fritz-Heiner Mutschler in Reclam, unter Punkt 27.4

[88] vgl. a.a.O., unter Punkt 25.7

[89] a.a.O., unter Punkt 20.2 - ... im Geist größere Pläne zu fassen ...

[90] vgl. a.a.O., unter Punkt 20.2

[91] vgl. a.a.O., unter Punkt 20.1

[92] a.a.O., unter Punkt 20.2 - ... schau zu denen auf, die Großes versuchen – auch wenn sie stürzen

[93] vgl. Scholl-Latour, Peter, Kampf dem Terror - Kampf dem Islam, Berlin, 2002, S. 49 ff

[94] vgl. oben, Punkt 3.3.2 – Philosophie Senecas – Textstelle zu Fußnote 72

[95] Anhänger der Theorie Hubbards in der Scientology-Church

[96] Karl Marx,   * 1835 - + 1841

[97] vgl. Peters, Christoph, Hückelhoven, philo-forum.de, privates Internetprojekt (2001-2005)
URL: http://www.philo-forum.de/zeittafel/index.html [Dez. 2004], ständig aktualisiert

[98] a.a.O., Kurzbiographie zu Marx

[99] vgl. oben, Punkt 3.3.2 Philosophie Senecas, letzter Absatz

[100] Der Volksbrockhaus, Wiesbaden, 1972, S. 485

[101] vgl. oben, Punkt 3.2.2 Ethik Epikur – Befriedigung der Bedürfnisse, wofür in der Natur vorgesorgt ist

[102] vgl. oben; Punkt 3.3.3 Apologetische Absichten, letzter Absatz

[103] Sigmund Freud    * 1856 - + 1939

[104] d.h. Ferkeltheorie – zur Erheiterung der Verfasserin in einem philosophischen Chat gelesen

[105] vgl. Peters, Christoph, Hückelhoven, philo-forum.de, privates Internetprojekt (2001-2005)
URL: http://www.philo-forum.de/zeittafel/index.html [Dez. 2004], ständig aktualisiert

[106] vgl. van Bergh, Hendrik und Finke, Kurt u.a., Menschen, die die Welt veränderten,
Augsburg, 1995, S. 260 ff

[107] vgl. Fehlinterpretation Epikurs “carpe diem”, oben, Punkt 3.2.2

[108] vgl. oben, Punkt 3 - Die Epoche des Hellenismus und 3.1.2 Stoische Ethik

[109] z.B. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer - Begründer der Frankfurter Schule

[110] Erich Fromm, * 1900 - + 1980

[111] vgl. Prof. Dr. Berger, Peter A., Materialien zur Einführung in die Soziologie II,
Homepage der Universität Rostock (11.01.2005) 
URL:http://www.soziologie.uni-rostock.de/berger/einfuehrung2/Erich_Fromm_Lebensdaten.pdf  [Jan 2005]

[112] Fromm, Erich, Haben oder Sein, Stuttgart, 1976, Vorwort S. 9

[113] vgl. a.a.O., S. 91

[114] a.a.O., S. 74

[115] Fromm, Erich, Haben oder Sein, Stuttgart, 1976, S. 74

[116] a.a.O., S. 80

[117] a.a.O., S. 75

[118] a.a.O., S. 88

[119] a.a.O., S. 87

[120] a.a.O., S. 87

[121] a.a.O., S. 84

[122] a.a.O., S. 117

[123] a.a.O., S. 86

[124] Fromm, Erich, Haben oder Sein, Stuttgart, 1976, S. 117

[125] a.a.O., S. 90

[126] vgl. Fromm, Erich, Vita activa in „Was der Mensch braucht“, Stuttgart , 1977, Schultz, Hans J., S. 9 ff

[127] Fromm, Erich, Haben oder Sein, Stuttgart, 1976, S. 90

[128] vgl. a.a.O., S. 100

[129] a.a.O., S. 119

[130] Homepage der Zeitschrift „Stern“, Glück, Freude, Hoffnung (28. Sept. 2004)
URL: http://www.stern.de/wissenschaft/gesund_leben/seele-sexualitaet/index.html [Dez. 2004]

[131] vgl. Natur & Heilen, Monatszeitschrift für gesundes Leben, München, Heft 10/2004, S. 15 ff

[132] Willms-Beyárd, Hildegard, Natur & Heilen, Monatszeitschrift für gesundes Leben,
München, Heft 10/2004, S. 19

[133] Homepage der Zeitschrift „Stern“, Glück, Freude, Hoffnung (28. Sept. 2004),
URL: http://www.stern.de/wissenschaft/gesund_leben/seele-sexualitaet/?id=530229 [Dez. 2004]

[134]  a.a.O., URL: http://www.stern.de/wissenschaft/gesund_leben/seele-sexualitaet/index.html

[135] Weiß, Jürgen, Erlensee, private Homepage (Dez. 2005) URL: http://www.jottwee.de/ [Jan. 2005] Rubrik Texte - nach einem Interview der „Frankfurter Rundschau“ mit Prof. Hüther

[136] vgl. oben, Punkt 4.2 - Haben oder Sein – Macht, ausgeübt an Objekten ... - Textstelle zu Fußnote 117

 

[137] d.h. Enteignung und Verstaatlichung

[138] vgl. oben, Punkt 4.2 Haben oder Sein – wahre Motivation Neid - Textstelle zu Fußnote 120

[139] vgl. oben, Punkt 4.2 Haben oder Sein – vgl. Textstelle zu Fußnote 123

[140] verstorbene Drogenkonsumenten: Jim Morrison, 1943 – 1971;
URL:
http://www.jimlizardking.de/Jim_Morrison_and_THE_DOORS.html, Janis Joplin, 1943 -1970;
URL: http://www.meinhard.privat.t-online.de/frauen/joplin.html; http://www.officialjanis.com/ [Jan. 2005]

[141] vgl. oben, Punkt 3.2.2 – Textstelle zu Fußnote 51

[142] Fromm, Erich, Haben oder Sein, Stuttgart, 1976, S. 91

[143] vgl. oben, Punkt 3.2.1 - Kanonik und Physik bei Epikur – Wert der Naturwissenschaft

[144] vgl. Psychologie heute, Monatszeitschrift, Weinheim, Heft 12/2002, S 20

[145] G. B. Shaw in Peters, Christoph, Hückelhoven, philo-forum.de, privates Internetprojekt (2001-2005);
URL: http://www.philo-forum.de/weisheiten/index.html [Dez. 2004], ständig aktualisiert