Der Return on Capital Employed (ROCE), also die
Kapitalrendite, belief sich auf 9,9 % und lag damit leicht über den
Kapitalkosten. Mittelfristig streben wir einen Wert an, der die
Kapitalkosten im Durchschnitt um 3 Prozentpunkte überschreitet.
Meine Damen und Herren, die gute Ertragslage spiegelt sich
auch in unserem Cash-Flow wider, der die Expansion sichern soll. 2001
stieg der nach der DVFA-Formel berechnete Wert im Vergleich zum Vorjahr
von 42,0 Mio. € auf 56,2 Mio. € bzw. von 4,00 € je Aktie auf 5,36 €.
Hierdurch waren unsere Investitionen mehr als gedeckt.
Insgesamt wurden im Grammer-Konzern 2001 31,2 Mio. €
investiert (Vj. 34,9), 27,9 Mio. € davon in Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände (Vj. 29,8). Ein Großteil floss wie in jedem Jahr in
Werkzeuge und Maschinen für Produktneuanläufe. Größere Projekte waren auch
der Ausbau der Kernkompetenz Schäumen in der Produktion sowie die
technische Weiterentwicklung und Modernisierung der Lackieranlage in
Amberg. Im Zusammenhang mit der Umsatzsteigerung im Automotive-Sektor
haben wir außerdem unsere Kapazitäten in den bestehenden Werken in
Tschechien, Slowenien und Mexiko erweitert. Die Abschreibungen auf
immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen blieben mit 31,0 Mio. €
nahezu auf Vorjahresniveau (Vj. 30,7).
Durch die moderate Investitionstätigkeit sowie ein äußerst
liquiditätsorientiertes Working Capital Management haben sich 2001 auch
die Bilanzstrukturen im Konzern verbessert: So verkürzte sich die
Bilanzsumme trotz der 7,5 %igen Umsatzerhöhung von 379,6 Mio. € auf 374,6
Mio. €.
Auf der Aktivseite reduzierte sich das Anlagevermögen auf
166,1 Mio. € (Vj. 171,4), gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem
Rückgang um etwa 3 %. Das Umlaufvermögen lag mit 206,6 Mio. € ungeachtet
des höheren Geschäftsvolumens nahezu auf Vorjahresniveau (Vj. 206,5). Vor
allem positive Effekte aus den konzernweit umgesetzten Maßnahmen zur
Reduzierung der Kapitalbindung machten sich hier bemerkbar.
Die Verbindlichkeiten im Unternehmen reduzierten sich um 20
% auf 223,0 Mio. € (Vj. 279,2), da der Cash-Flow aus operativer Tätigkeit
ausschließlich zur Schuldentilgung verwendet wurde. Dabei nahmen
insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten deutlich ab.
Eine erhebliche Verbesserung der strukturellen Liquidität wurde außerdem
durch die langfristige Sicherung der Kreditlinien erreicht.
Durch die Kapitalerhöhung sowie die verbesserte Ertragslage
erreichten wir darüber hinaus eine deutliche Zunahme des Eigenkapitals.
Per 31.12.2001 verfügten wir über Eigenmittel in Höhe von 106,5 Mio. € im
Vergleich zu 42,7 Mio. € am Vorjahresstichtag.
Im Verhältnis zur Bilanzsumme stieg die Eigenkapitalquote
von 11 % auf über 28 %.
Meine Damen und Herren, im laufenden Jahr 2002 sehen wir uns
hohen Anforderungen gegenüber und müssen uns in einem zum Teil ruppigen
Umfeld behaupten. In der anfangs gewählten Fußball-Analogie würde ich
sagen: die Gegner sind anspruchsvoll. Dazu gehört vor allem die
konjunkturelle Entwicklung in den verschiedenen Weltmärkten, die zum Teil
noch weit hinter den Erwartungen zurückliegt, sowie der harte Wettbewerb
in den Produktbereichen. Dennoch sind wir zuversichtlich und fühlen uns
auf der Basis unserer heutigen Position fit für die Zukunft.
Die Entwicklung in den ersten fünf Monaten bestätigt dies:
Mit einem Konzernumsatz von 322,4 Mio. € (Vj. 316,8) konnten wir den
entsprechenden Vorjahreswert leicht übertreffen und blieben auch
weitgehend im Rahmen unserer Planung, die davon ausgeht, dass sich die
konjunkturellen Entwicklung in den für uns wichtigen Märkten – hier sind
vor allem der Mittlere Osten, Brasilien und natürlich die USA zu nennen –
im zweiten Halbjahr spürbar erholt. Ob diese von uns getroffene Annahme
eintritt, scheint jedoch zunehmend zweifelhaft. Vor allem in den USA ist
nach wie vor unsicher, welche Richtung die Konjunktur einschlägt.
Vor allem im Bereich Seating Systems blieb die Nachfrage bis
Ende Mai zurückhaltend. So brach die Nutzfahrzeugherstellung in
Deutschland von Januar bis Mai 2002 um 17 % ein, bei Bussen musste sogar
ein Rückgang um 25 % verkraftet werden. Demzufolge blieben die
Geschäftsfelder Baumaschinen und Stapler weiter unter unseren Erwartungen,
während wir im Traktorgeschäft sowie bei den Bestellungen von hochwertigen
Lkw-Sitzen in den letzten zwei Monaten eine fühlbare Erholung spürten.
Insgesamt nahm der Umsatz im Segment Fahrersitze leicht von 84,1 Mio. €
auf 83,9 Mio. € ab. |